Netanjahu: Libanon könnte wie der Gazastreifen enden

  09 Oktober 2024    Gelesen: 69
  Netanjahu: Libanon könnte wie der Gazastreifen enden

Die Hisbollah und die Hamas haben nicht nur den Vernichtungswillen gegen Israel gemein, sondern auch die Taktik, sich hinter der Zivilbevölkerung zu verschanzen. Israels Ministerpräsident Netanjahu warnt, der Libanon könne wie der Gazastreifen enden.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Menschen im Libanon vor Zerstörung wie im Gazastreifen gewarnt. "Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der zu Zerstörung und Leid führen wird, wie wir es im Gazastreifen sehen", sagte Netanjahu in einer Videoansprache.

"Ich sage Ihnen, dem libanesischen Volk: Befreien Sie Ihr Land von der Hisbollah, damit dieser Krieg enden kann", fuhr Netanjahu fort. "Sie stehen an einem bedeutenden Scheideweg", betonte er. "Stehen Sie auf und holen Sie sich Ihr Land zurück." Wenn die Menschen im Libanon das nicht täten, würde die Hisbollah weiterhin versuchen, "Israel aus dicht besiedelten Gebieten heraus auf Ihre Kosten zu bekämpfen". Der Miliz sei es egal, ob der Libanon in einen größeren Krieg hineingezogen werde.

Netanjahus Worten zufolge haben die israelischen Streitkräfte schon "Tausende Terroristen ausgeschaltet", darunter Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie "Nasrallahs Nachfolger und den Nachfolger seines Nachfolgers".

Ob Nasrallahs potenzieller Nachfolger noch lebt, ist unklar

Am Samstag war aus Hisbollah-Kreisen verlautet, dass der Kontakt zu dem ranghohen Kommandeur Haschem Safieddin, der als möglicher Nachfolger Nasrallahs gehandelt wurde, verloren gegangen sei. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte zuletzt nicht, dass Safieddin getötet worden sei. Die israelische Armee habe das Hauptquartier in Dahijeh angegriffen "und wir wissen, dass Safieddin da war", sagte Hagari mit Blick auf die Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut, einer Hisbollah-Hochburg. Die Ergebnisse des Angriffs würden noch untersucht. Die pro-iranische Miliz versuche, die Einzelheiten zu verbergen.

Die Hisbollah hatte am Dienstag nach Angaben der israelischen Armee insgesamt 180 Geschosse nach Israel gefeuert, vor allem auf die Hafenstadt Haifa. Dort sei eine Frau leicht verletzt worden.

Libanesische Staatsmedien berichten derweil von massiven Zerstörungen durch israelische Angriffe in den südlichen Vororten von Beirut. Dort seien vier Wohngebäude eingestürzt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es mindestens 36 Tote und 150 Verletzte, wobei unklar ist, wie viele von ihnen der Hisbollah angehören.

Die Hisbollah hatte einen Tag nach dem Hamas-Großangriff vom 7. Oktober 2023 mit Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel verstärkt seit Ende September seine Angriffe gegen Hisbollah-Ziele, dabei wurden Hisbollah-Chef Nasrallah und andere hochrangige Kommandeure der Miliz getötet. Vor rund einer Woche gab Israel zudem den Beginn von "begrenzten und gezielten" Bodeneinsätzen gegen die Hisbollah im Südlibanon bekannt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa


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