US-Regierung in großer Sorge wegen Falschmeldungen

  11 Oktober 2024    Gelesen: 51
  US-Regierung in großer Sorge wegen Falschmeldungen

Hurrikan "Milton" richtet quer durch Florida Verwüstungen an und fordert mehrere Todesopfer. Inzwischen sind die Warnungen aufgehoben, Rettungskräfte suchen nach weiteren Opfern. Derweil kursieren etliche Falschinformationen. Die US-Regierung ist beunruhigt.

Nachdem Hurrikan "Milton" über den US-Bundesstaat Florida hinweggezogen ist, laufen die Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten. Gleichzeitig warnt die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern. Nach Angaben von Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas gibt es Berichte über mindestens zehn Todesopfer in Verbindung mit dem Sturm in Florida.

"Milton" war am späten Mittwochabend (Ortszeit) etwa 100 Kilometer südlich von Tampa, in Siesta Key, als Hurrikan der Stufe 3 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen. In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das Meer. Mayorkas bestätigte mindestens 27 Tornados in Zusammenhang mit "Milton".

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, "Milton" habe zwar großen Schaden angerichtet, das "schlimmste Szenario" sei aber ausgeblieben. Die Evakuierungsanordnungen hätten Leben gerettet, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. Bestätigt sind fünf Sturmtote. Die Opfer seien alle ums Leben gekommen, als vom Hurrikan ausgelöste Tornados die Gegend um die Stadt Fort Pierce heimgesucht hätten, sagte der Sheriff im Bezirk St. Lucie, Keith Pearson. Auch DeSantis bestätigte die fünf Todesopfer. Im Laufe des Tages könnte sich das aber ändern, sagte DeSantis.

Falschmeldungen und Drohungen beunruhigen Regierung

Nur wenige Tage vor "Milton" war Sturm "Helene" über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren Bundesstaaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit mehr als 200 Menschen infolge von "Helene" ihr Leben.

Die Unwetter fallen mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. US-Vizepräsidentin Kamala Harris will den Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump in das Weiße Haus verhindern. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.

Mayorkas äußerte sich besorgt über "absichtlich verbreitete Falschinformationen", die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, "dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden", sagte er. "Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (...) weil sie Angst haben."

"Schreckliche Hassrede aller Art"

Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. "Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird", sagte Mayorkas. Auch Biden zeigte sich besorgt. Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von "rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen", die weiterhin verbreitet würden.

Seit Tagen warnen er und seine Stellvertreterin Harris vor Falschmeldungen. Sie warfen auch dem Republikaner Donald Trump vor, gezielt Falschinformationen zu verbreiten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf der Plattform X ein Video und stellte "Hilfe wie nie zuvor" in Aussicht. "Hoffentlich wird am 20. Januar jemand im Amt sein, der wirklich helfen wird", sagte Trump mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Die Amtseinführung findet am 20. Januar statt.

Trump kündigte auch an, erneut in das Katastrophengebiet zu reisen. "Ich werde sehr bald dort sein", sagte er bei einer Rede in Detroit. Bereits nach Sturm "Helene" war Trump zweimal in betroffene Gebiete gereist. Auch Biden und Harris besuchten Orte im Katastrophengebiet. Trump wirft ihnen allerdings vor, nicht angemessen auf den Sturm reagiert zu haben.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AP


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