Trump hält Armeeeinsatz gegen "linksradikale" Gegner für denkbar

  14 Oktober 2024    Gelesen: 57
  Trump hält Armeeeinsatz gegen "linksradikale" Gegner für denkbar

Donald Trump gibt dem US-Sender Fox ein Interview, das mit Blick auf den Wahltag aufhorchen lässt. Von seinen Anhängern gehe keine Gefahr aus, wohl aber von angeblichen "Linksradikalen". Gegen die würde er sogar das Militär einsetzen, sagt der Präsidentschaftskandidat.

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Einsatz der US-Armee gegen "radikale Linke" im Land ins Spiel gebracht. "Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Inneren, nicht einmal die Leute, die hierhergekommen sind und unser Land zerstört haben", sagte Trump dem Sender Fox News mit Blick auf angeblich massenhaft einreisende kriminelle Migranten.

"Wir haben hier ein paar sehr schlimme Leute, kranke Menschen, linksradikale Irre", führte der republikanische Ex-Präsident auf die Frage aus, ob er am Wahltag am 5. November mit Chaos rechne. Von seinen Anhängern sei das nicht zu erwarten, sagte Trump. Mit den anderen müsse der Staat aber fertig werden, "wenn nötig mit der Nationalgarde oder, falls wirklich nötig, mit der Armee".

US-Präsident Joe Biden hatte vor ein paar Tagen über die bevorstehende Wahl gesagt, er sei "zuversichtlich, dass sie frei und fair sein" werde. Er wisse allerdings "nicht, ob sie friedlich sein" werde. Trump äußerte nun die Ansicht, dass es einige radikale US-Bürger gebe, die "gefährlicher als China, Russland und all diese Länder" seien. Als Beispiele für "Feinde im Inneren" nannte er Politiker wie den demokratischen Abgeordneten Adam Schiff, der ein ausgewiesener Kritiker Trumps ist und eine prominente Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten gespielt hatte.

Kann Trump noch schockieren?

Das Wahlkampfteam von Trumps demokratischer Rivalin Kamala Harris kritisierte Trumps Äußerungen umgehend. "Ich weiß, dass die Leute im Laufe des vergangenen Jahrzehnts abgestumpft wurden, was Trump betrifft", erklärte der Sprecher von Harris' Wahlkampfteam, Ian Sams. Die neuesten Äußerungen des Ex-Präsidenten müssten aber für US-Bürger "schockierend sein".

"Donald Trump legt nahe, dass seine amerikanischen Mitbürger schlimmere 'Feinde' sind als ausländische Gegner und er sagt, dass er das Militär gegen sie einsetzen würde", schrieb Sams auf X zu Trumps Interviewäußerungen. Vor dem Hintergrund der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, einem Präsidenten Immunität für seine Amtshandlungen zuzugestehen, und Trumps Ankündigung, "'ab Tag eins ein Diktator' zu sein, der willens ist, die 'Aufkündigung' der Verfassung zuzulassen" seien dies "beängstigende" Äußerungen, erklärte Sams.

Am 6. Januar 2021 hatten fanatische Anhänger Trumps das US-Kapitol in Washington - den Sitz beider Kongresskammern - gestürmt, als dort gerade der Wahlsieg von US-Präsident Biden offiziell bestätigt werden sollte. Kurz zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt mit dem aus der Luft gegriffenen Vorwurf, der Wahlsieg Bidens sei durch Betrügerei zustande gekommen. Es gibt Befürchtungen, dass sich so etwas wiederholen könnte. Auch im laufenden Wahlkampf schürt Trump erneut ohne jeden Beleg Ängste, die Demokraten könnten ihm erneut einen Sieg stehlen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa


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