Länder und IG Metall kämpfen für VW-Jobs

  14 Oktober 2024    Gelesen: 73
  Länder und IG Metall kämpfen für VW-Jobs

Bei VW stehen Werksschließungen und Entlassungen zur Debatte. Die Wirtschaftsminister der vier Länder mit VW-Standorten haben dazu nun eine gemeinsame Position entwickelt. In einem Papier fordern sie den vollumfänglichen Erhalt. Auch die IG Metall zeigt sich kampfbereit.

Die vier Bundesländer mit VW-Standorten - Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Berlin - wollen gemeinsam daran arbeiten, dass der kriselnde Autobauer keine Standorte schließt. Der vollumfängliche Erhalt aller Standorte sei das erste Ziel der Wirtschaftsminister dieser Länder, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier. "Das bedeutet, dass die einzelnen Standorte nicht gegeneinander ausgespielt werden."

Auch "harte Einschnitte" zulasten der Beschäftigten lehnen die Länderminister ab. Perspektivisch müsse ein erneuerter, langfristiger Vertrag zur Beschäftigungssicherung dafür sorgen, dass Arbeitsplätze geschützt werden und Know-how erhalten bleibt, fordern sie. "Einmal verlorene Expertise bleibt in der Regel verloren oder ist nur unter größten Aufwand wieder herzustellen", warnen Olaf Lies (Niedersachsen), Martin Dulig (Sachsen), Kaweh Mansoori (Hessen) und Franziska Giffey (Berlin). Alle vier Minister gehören der SPD an.

Volkswagen hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen zur Debatte. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand vom Betriebsrat und von der IG Metall.

VW plant härteren Sparkurs

Die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns hatte Anfang September nach einer Führungskräftetagung einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Als Grund nannte Konzernchef Oliver Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte. Der Betriebsrat lehnt dies ab und wirft dem Management schwere Fehler vor.

Die IG Metall hatte das Konzernmanagement scharf kritisiert und ihre harte Haltung bekräftigt. "Die Beschäftigten stehen nicht mit Lohneinbußen oder ihrem Arbeitsplatz dafür ein, dass ihr jahrelang die falschen Entscheidungen getroffen habt", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner. Die IG Metall sei gesprächsbereit, um Lösungen zu finden - aber auch "kampfbereit".

"Die Ankündigungen von VW sind schockierend", erklärte Benner. Dass das Unternehmen in der schwierigen Lage nun Standorte, Beschäftigungssicherung und tarifliche Standards infrage stelle, sei "ein Eingeständnis von Planlosigkeit der Unternehmensseite".

Quelle: ntv.de, jki/dpa


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