Im Süden des Libanons kommt es weiterhin zu Angriffen der israelischen Luftwaffe sowie zu Kämpfen zwischen der Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen. Im Morgengrauen habe es in Aita al-Schaab und Ramja im Grenzgebiet schweren Beschuss mit Artillerie und Maschinengewehren gegeben, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA. Mindestens fünfmal seien in der Gegend israelische Armeehubschrauber gelandet.
Die Hisbollah-Miliz hat dabei nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer mit einem Lenkflugkörper zerstört. Ein weiterer israelischer Panzer habe sich dem Ort genähert, den die Hisbollah ebenfalls attackiert habe. Die Miliz erklärte zudem, sie habe weitere Ziele in Israel angegriffen, unter anderem nördlich von Haifa. Sie habe auch eine Versammlung israelischer Truppen im Ort Al-Manara im Grenzgebiet mit Raketen beschossen.
Libanesisches Militär klagt über Angriffe bei Evakuierungen
NNA meldete, dass bei einem nächtlichen Angriff Israels auf das Dorf Burdsch Kallauija dessen Bürgermeister getötet wurde. Zudem seien zwei Menschen bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug nahe Beirut getötet worden. NNA berichtete von weiteren Luftangriffen unter anderem in Tyrus. Die Nacht über seien Aufklärungsdrohnen und Kampfflugzeuge über der Küstenstadt wie auch über Bint Dschubail weiter östlich geflogen. Diese hätten im Grenzgebiet auch Leuchtgranaten abgefeuert. Der Fernsehsender Sky News Arabia berichtete zudem von Kämpfen im Raum Kafr Kila, Taiba und Udaissa im Grenzgebiet beider Länder.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah vor einem Jahr wurden nach offiziellen Angaben im Libanon mehr als 2.500 Menschen getötet und mehr als 12.000 weitere verletzt. Die Hisbollah ist mit dem Iran verbündet und unterstützt nach eigenen Angaben mit täglichem Beschuss Israels die islamistische Hamas im Gazastreifen.
Die libanesische Armee teilte mit, dass ihre Truppen im Ort Jatir im Süden von der israelischen Armee angegriffen worden seien beim Versuch, Verletzte zu evakuieren. Dabei seien drei Angehörige des Militärs getötet worden, darunter ein Offizier. Die Armee ist eigentlich nicht am Krieg zwischen der Hisbollah und Israel beteiligt. Sie gerät seit Beginn der israelischen Bodenoffensive aber auch unter Beschuss und meldete seitdem mehrere Tote und Verletzte.
Erst am Sonntag waren drei weitere libanesische Soldaten bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen. Israel entschuldigte sich anschließend dafür. In einer Begründung hieß es, die Streitkräfte hätten ein Fahrzeug in einer Gegend angegriffen, von der aus die Hisbollah Israel attackiert habe. Erst im Nachhinein sei klar geworden, dass es ein Fahrzeug des libanesischen Militärs gewesen sei.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa
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