China macht im EU-Zollstreit Druck auf Frankreich

  04 November 2024    Gelesen: 414
  China macht im EU-Zollstreit Druck auf Frankreich

Die beschlossenen EU-Zölle auf chinesische E-Autos kommen in Peking nicht gut an. Den Franzosen will man nun zolltechnisch an den Cognac. Außenhandelsministerin Primas soll die Wogen glätten.

Im Handelsstreit zwischen China und der Europäischen Union dringt die Regierung in Peking auf eine Vermittlerrolle Frankreichs. Bei einem Treffen mit der französischen Außenhandelsministerin Sophie Primas in Shanghai forderte der chinesische Handelsminister Wang Wentao Frankreich auf, eine "aktive Rolle" zu übernehmen, um die Europäische Kommission zu einer für beide Seiten akzeptablen Lösung zu bewegen.

"Die EU-Untersuchung zu Chinas Elektroautos ist ein großes Thema und behindert ernsthaft die Zusammenarbeit zwischen China und der EU im Automobilsektor", zitierte das chinesische Handelsministerium Wang. Primas hält sich derzeit in Shanghai auf, um im Handelsstreit zwischen der EU und China zu vermitteln und die angekündigten chinesischen Strafzölle auf Cognac abzuwenden.

Die Cognac-Produzenten fühlen sich als "Opfer". Der Herstellerverband rief die französische Regierung auf, "der Eskalation ein Ende zu setzen". Die "Zölle müssen ausgesetzt werden, bevor es zu spät ist."

Die EU hatte im vergangenen Jahr eine Antisubventionsuntersuchung gegen Importe von in China hergestellten batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen eingeleitet und kürzlich für Zölle auf diese Fahrzeuge gestimmt. Im Gegenzug leitete China eigene Untersuchungen gegen europäisches Schweinefleisch und Molkereiprodukte ein und verhängte kürzlich Antidumpingmaßnahmen gegen Branntweinimporte aus der EU.

Die Regierung in Paris bezeichnete diese Maßnahmen als politisch motiviert und ungerechtfertigt. Wang erklärte, dass Chinas Untersuchungen den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) folgten, während die EU ihre Untersuchung "überstürzt" eingeleitet habe.

Quelle: ntv.de, mba/dpa


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