Der Mac mini M4 fegt die Konkurrenz vom Tisch

  08 November 2024    Gelesen: 369
  Der Mac mini M4 fegt die Konkurrenz vom Tisch

Mit dem neuen Mac mini stellt Apple die Konkurrenz vor ein großes Problem. Denn er ist bereits in der einfachsten Ausführung ein starkes Stück, ähnlich leistungsfähige Mini-PCs sind meist deutlich teurer. Allerdings gilt das speziell für die günstigste Variante, denn Apple langt bei Extras kräftig zu.

Mini-PCs sind beliebt und inzwischen auch für anspruchsvollere Aufgaben stark genug, um große Desktop-Rechner oder Notebooks zu ersetzen. Bisher waren Windows-Modelle deutlich kompakter als Apples Mac mini und die kräftigsten fast ähnlich leistungsfähig. Jetzt hat Apple aber nachgelegt und seinen kleinen Rechner zu einem echten Mini geschrumpft. Trotzdem ist bereits die einfachste Variante mit dem neuen M4-Chip und 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher der Konkurrenz nicht nur meist überlegen, sondern unterbietet deren Champions mit knapp 700 Euro auch noch deutlich beim Preis.

ntv.de hat für den Praxistest das mit 512 Gigabyte (GB) Flash-Speicher ausgestattete Modell bekommen, das rund 930 Euro kostet. Damit ist es zwar kein Preiskracher - der Aufpreis ist schon happig - aber ansonsten baugleich. Für eine Ausstattung muss man sich auf jeden Fall vor dem Kauf entscheiden, da sich der Speicher weder tauschen noch ergänzen lässt.

Klein und schick

Wenn man große Hände hat, kann man jetzt sagen, dass der etwa 730 Gramm leichte Mac mini handtellergroß ist. Denn er hat lediglich eine Grundfläche von 12,7 x 12,7 Zentimeter und ist 5 Zentimeter hoch. Der Vorgänger ist zwar knapp 1,4 Zentimeter flacher, nimmt mit 19,7 x 19,7 Zentimeter auf dem Schreibtisch aber wesentlich mehr Platz weg.

Eine Halterung, um ihn auf der Rückseite eines Monitors oder unter dem Schreibtisch zu befestigen, hat der Mac mini nicht. Verstecken muss er sich aber auch nicht, denn mit seinem matten Aluminiumkleid, auf dessen Oberseite das Apple-Logo glänzt, ist er ein Hingucker. Wie bisher hat er eine schwarze Kunststoff-Unterseite, wo der Lüfter untergebracht ist.

USB-A hat ausgesorgt

Die Ausstattung ist schnell aufgezählt, denn bis auf einen HDMI-Ausgang, eine Kopfhörerbuchse und eine Ethernet-Buchse hat Apple ausschließlich USB-C-Anschlüsse eingebaut. Das mag ärgerlich sein, da älteres USB-A-Zubehör nur mit einem Adapter verbunden werden kann. Andererseits gehört USB-C die Zukunft und die Schnittstelle bietet weit mehr Möglichkeiten.

Auch auf der Rückseite findet man keinen USB-A-Anschluss oder Kartenleser.
Ärgerlicher ist vielleicht, dass ein Kartenleser fehlt. Außerdem hat Apple den Einschalter in eine Ecke der Unterseite verbaut, was kein großes Problem, aber etwas fummelig ist. An der Vorderseite wäre er besser aufgehoben - Design hin oder her.

Hohe Datenraten, reichlich Display-Optionen

USB-C ist nicht gleich USB-C, denn es kommt auf das Übertragungsprotokoll dahinter an, also die Geschwindigkeit, mit der Daten transportiert werden. Der Mac mini M4 hat auf der Vorderseite zwei Anschlüsse, die mit USB 3.2 Gen 2 bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erlauben. Auf der Rückseite besitzt der M4 drei weitere USB-C-Buchsen mit Thunderbolt 4 (USB 4), die auf bis zu 40 Gbit/s kommen. Per Funk nimmt der Kleine Kontakt über Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 auf.

An den schnelleren USB-C-Anschlüssen kann man auch Displays anschließen. Insgesamt unterstützt der Mac mini M4 bis zu drei Monitore. Zwei davon können eine Auflösung bis 6K haben, am dritten USB-C-Ausgang kann dann höchstens ein 5K-Monitor betrieben werden. Der HDMI-Anschluss erlaubt bis zu 4K. Die Bildwiederholfrequenz ist dabei jeweils auf 60 Hertz (Hz) beschränkt.

Nutzt man nur zwei Displays, kann eines davon an einem USB-C-Anschluss bei bis zu 240 Hz mit 8K auflösen. Ansonsten unterstützt der Mac mini M4 sowohl über USB-C als auch HDMI zwei 4K-Monitore mit 240 Hz. Das genügt sogar vielen Profis, für Otto Normalnutzer ist das allemal ausreichend.

So leistungsstark wie viel teurere Windows-Konkurrenten

Das gilt auch für die Leistung. Der Mac Mini M4 hat im Benchmark-Test Geekbench 6 mit seiner zentralen Recheneinheit (CPU) mit einem Kern 3896 Punkte und mit allen zehn Kernen 14952 Punkte erreicht.

Damit ist er kein Überflieger, aber er lässt hier unter anderem den kürzlich von ntv.de getesteten Geekom GT1 hinter sich, der auf 2360 und 13880 Punkte kam. Der Unterschied ist nicht allzu groß, und beim Test der Grafikeinheit (GPU) hat der chinesische Konkurrent mit 39793 zu 37776 Punkten die Nase vorn. Allerdings kostet die getestete Variante des GT1 mindestens 1150 Euro, womit der Mac mini M4 der klare Preis-Leistungs-Sieger ist, obwohl der Geekom eine umfassendere Ausstattung aufweist.

Der Mac mini M4 ist auch für Spiele stark genug, sofern sie grafisch nicht zu aufwendig sind. Gamer greifen besser zu einem Gerät mit dem stärkeren Chip M4 Pro, den ntv.de Anfang kommender Woche mit einem neuen MacBook Pro testen wird. Bemerkenswert ist, dass auch beim sehr kompakten neuen Mac mini der Lüfter selbst bei Höchstleistung kaum zu hören ist.

Flotte SSD, fit für Apple Intelligence

Die verbaute SSD hat sich im Test ebenfalls hohen Anforderungen gewachsen gezeigt. Im Blackmagic Disk Speed Test erreichte Apples Kraftzwerg beim Lesen 3031 Megabyte pro Sekunde (MB/s), beim Schreiben 4415 MB/s. Hier liefert die kleinere 256-GB-SSD möglicherweise schwächere Werte, gravierend dürfte der Unterschied aber kaum sein.

Für Apple Intelligence ist der Rechner in Verbindung mit dem jüngsten Betriebssystem macOS 15.1 Sequoia auch in der Grundausstattung fit genug. Allerdings muss man dafür die Sprache vorerst noch auf US-Englisch stellen. Im Test klappte es in Notes unter anderem sehr gut, eine lange Pressemitteilung zusammenfassen zu lassen, auch die Kernaussagen hatte Apple Intelligence schnell erkannt und aufgeschrieben. Zusammenfassungen in Mail klappten dagegen nur teilweise, da hier häufig eine Formatierung im Weg ist. Cool ist, Siri per Text- oder Spracheingabe allgemeine Fragen zu stellen, die sie prompt und gewöhnlich souverän beantwortet.

Fazit

Der Apple Mac mini ist in seiner Neuauflage sehr kompakt, aber trotzdem bemerkenswert kräftig. Das gilt bereits für die günstigste Variante, die man schon für rund 700 Euro bekommt. Damit ist der M4 ganz klar die erste Wahl für alle, die einen leistungsstarken, aber preiswerten Mini-Computer haben möchten. Es sei denn, es muss ein Windows-Rechner sein. Reichen 256 GB Speicher nicht aus, kann man für Fotos und Videos eine externe SSD kaufen, die mit höherer Kapazität immer noch weit günstiger als der Aufpreis für einen größeren Speicher ist.

Quelle: ntv.de


Tags:


Newsticker