Ukraine legt massenweise Mörsergranaten an der Front still

  27 November 2024    Gelesen: 477
  Ukraine legt massenweise Mörsergranaten an der Front still

Während die Ukraine an mehreren Frontabschnitten erneut extrem unter Druck steht, stoppt das Verteidigungsministerium den Einsatz zahlreicher Mörsergranaten. Soldaten sollen sich zuvor über diese beschwert haben. Nun laufen Untersuchungen zu Produktionsfehlern.

Die Ukraine setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums den Einsatz von schadhaften Mörsergranaten aus, die von der Armee bisher gegen die russischen Truppen an der Front verwendet wurden. Dies gelte, "bis die Ursachen der Fehlfunktion" ermittelt worden seien, teilte das Ministerium mit.

Die ukrainische Nachrichtenplattform Dserkalo Tyjnia hatte zuvor gemeldet, dass "mindestens 100.000 Granaten" des Kalibers 120 Millimeter, die von einer ukrainischen Fabrik hergestellt worden seien, von der Front zurückgezogen worden seien.

Am Sonntag hatte ein bekannter ukrainischer Kriegsreporter die gleiche Zahl genannt und von einer "kriminellen Fahrlässigkeit" gesprochen. Dem ukrainischen Privatsender 1+1 zufolge begannen Soldaten Anfang November, sich über die Granaten zu beschweren. Demnach explodierte die Munition nicht, blieb im Mörser stecken oder fiel daneben.

Fehlerhaftes Pulver oder falsche Lagerung verantwortlich?

Das Verteidigungsministerium erklärte nun, ein Teil der Munition sei beschlagnahmt und eine Untersuchung eingeleitet worden. Die defekte Munition werde durch Importe ersetzt. Mögliche Ursachen der Fehlfunktionen seien nach ersten Erkenntnissen Pulver von minderer Qualität oder falsche Lagerung.

Seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als zweieinhalb Jahren hat die Ukraine, die sehr von westlicher Militärhilfe abhängig ist, die eigene Waffenproduktion deutlich gesteigert. Es laufen zahlreiche Projekte, um die eigene Verteidigungsindustrie massiv hochzufahren. Große Hoffnungen werden derzeit in ein Raketenprogramm gesetzt, das ballistische Raketen und Marschflugkörper entwickelt.

Quelle: ntv.de, rog/AFP


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