Syriens staatliche Armee hat den Regierungssoldaten mitgeteilt, die Regierungszeit von Baschar al-Assad sei beendet. Das Militär-Kommando habe die Soldaten damit außer Dienst gestellt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus syrischen Armee-Kreisen. Die Soldaten sollten zu Hause bleiben und würden bei Bedarf wieder zum Dienst gerufen.
Verschiedene Medien berichteten, dass syrische Soldaten in Scharen das Land verlassen. Der Irak habe mehr als 1000 Soldaten aus dem Nachbarland aufgenommen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte einen Sprecher der irakischen Regierung, wonach sogar bereits 2000 syrische Soldaten mit voller Ausrüstung in den Irak gekommen seien.
Am Morgen meldete die syrische Armee jedoch, militärisch gegen die Rebellen vorzugehen. Es liefen militärische Operationen gegen "terroristische Gruppen" um die Städt Hama, Homs und Daraa herum. Die Bevölkerung solle wachsam sein und die Souveränität Syriens verteidigen.
Biden in "ständigem Kontakt" mit Regionalpartnern
Nach Angaben des Leiters der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte sich die Armee auch vom Internationalen Flughafen Damaskus zurückgezogen, nachdem verschiedene Rebellengruppen die Hauptstadt eingekreist hatten. Die islamistischen Rebellen haben inzwischen nach eigenen Angaben die Kontrolle über Damaskus übernommen und damit das Ende der mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Herrschaft von Machthaber Assad eingeläutet. Dieser verließ die Hauptstadt am frühen Morgen mit unbekanntem Ziel, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf syrische Offiziere in Damaskus meldete.
Die mit Assad verbündete proiranische Hisbollah zog ihre Kämpfer nach Angaben aus dem Umfeld der libanesischen Miliz aus der syrischen Stadt Homs und den Außenbezirken von Damaskus ab. Einige von ihnen sollten nach Latakia in Syrien gehen, andere in die Region Hermel im Libanon.
Das Weiße Haus teilte unterdessen mit, US-Präsident Joe Biden und sein Team beobachteten die "außergewöhnlichen Ereignisse" in Syrien genau und stünden in ständigem Kontakt mit den regionalen Partnern. Zuvor hatte der designierte US-Präsident Donald Trump betont, er wolle nicht, dass sich die USA in irgendeiner Form in die Krise in Syrien einmischen. Angesichts der Wiederaufnahme der Kämpfe in dem Bürgerkriegsland hatten sich internationale Forderungen nach einer Deeskalation gemehrt.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP/rts
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