Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad haben die US-Streitkräfte am Sonntag dutzende Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien ausgeführt. Kampfflugzeuge hätten mehr als 75 IS-Ziele im Zentrum Syriens angegriffen, teilte das US-Zentralkommando (Centcom) bei X mit. Ziel sei es gewesen, zu verhindern, dass der IS den Vorteil der aktuellen Umsturz-Situation in Syrien ausnutze.
Bei den Angriffen seien Kampfflugzeuge vom Typ B-52, F-15 und A-10 zum Einsatz gekommen, hieß es weiter. Wir werden nicht zulassen, dass sich der IS neu formiert und die derzeitige Situation in Syrien ausnutzt", erklärte Befehlshaber Michael Kurilla. "Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden, wenn sie mit dem IS in irgendeiner Weise zusammenarbeiten oder ihn unterstützen."
Das US-Militär hat in Syrien 900 und im Irak 2500 Soldaten als Teil der Anti-IS-Koalition stationiert. Diese wurde 2014 gegründet, um die Dschihadisten im Irak und auch in Syrien zu bekämpfen. Der scheidende US-Präsident Joe Biden sagte kurz vor Veröffentlichung der Centcom-Mitteilung, es sei klar, dass der IS "jedes Vakuum nutzen" wolle, um sich in Syrien wieder zu etablieren.
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten am 27. November eine Großoffensive in Syrien begonnen. Am Sonntag nahmen sie die Hauptstadt Damaskus ein und stürzten den seit Jahrzehnten herrschenden Machthaber Assad.
Die wichtigsten Verbündeten Assads - Russland, der Iran und die im Libanon ansässige Hisbollah-Miliz - griffen nicht ein, um den Vormarsch der islamistischen Kämpfer zu stoppen. Assad floh mit seiner Familie nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen nach Moskau.
Quelle: ntv.de, jog/AFP
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