US-Ankläger werfen zwei Syrern Folter vor

  10 Dezember 2024    Gelesen: 231
  US-Ankläger werfen zwei Syrern Folter vor

Nach dem Ende des Assad-Clans werden in Damaskus die berüchtigten Geheimdienstgefängnisse geöffnet. Die US-Justiz klagt zwei hochrangige Offiziere des Regimes an und wirft ihnen Folter vor. Eine 26-jährige US-Bürgerin soll in Syrien hingerichtet worden sein.

US-Staatsanwälte haben zwei hochrangige syrische Beamte der Folter in einem Gefängnis beschuldigt. Die Anklageschrift wurde am Montag veröffentlicht, kurz nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad am Wochenende. Die Beamten sollen ein Folterzentrum beaufsichtigt haben, in dem friedliche Demonstranten misshandelt worden seien - darunter eine 26-jährige Amerikanerin, die später vermutlich hingerichtet wurde, hieß es in der Anklageschrift.

Bei den Beamten handelt es sich um den Leiter des Gefängnisses und um den Direktor des Geheimdienstes der syrischen Luftwaffe, der laut Staatsanwaltschaft ein Folterzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Mezzeh in der Hauptstadt Damaskus beaufsichtigte. Ihr Aufenthaltsort war zunächst nicht bekannt, und die Aussichten, sie vor Gericht zu stellen, blieben unklar. Die Staatsanwaltschaft erklärte, sie habe Haftbefehle gegen die beiden Beamten ausgestellt.

Erste Anklage der US-Regierung gegen Assads Folterer

Zu den Opfern gehörten den Angaben zufolge Syrer, Amerikaner und Personen mit beiden Staatsbürgerschaften. Die in den USA ansässige Syrian Emergency Task Force drängt die Bundesstaatsanwälte seit Langem, im Fall der 26-jährigen amerikanischen Entwicklungshelferin Laila Schweikani tätig zu werden. Die Gruppe präsentierte Zeugen, die aussagten, dass Schweikani 2016 in dem Gefängnis gefoltert wurde. Syrische Menschenrechtsgruppen glauben, dass sie später im Militärgefängnis Saidnaja in einem Vorort von Damaskus hingerichtet wurde.

Die Anklage wurde bereits am 18. November vor einem Bundesgericht in Chicago eingereicht und ist wohl die erste der US-Regierung gegen das Netzwerk von Geheimdiensten und Militärabteilungen des Assad-Regimes, das Tausende von vermeintlichen Feinden inhaftiert, gefoltert und getötet haben soll. Der Sturz Assads hat syrische Bürger dazu veranlasst, in den Folterzentren des Landes nach Überlebenden und Beweisen zu suchen.

Quelle: ntv.de, mau/AP


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