Passagierjet zerschellt bei Bruchlandung in Südkorea

  29 Dezember 2024    Gelesen: 321
  Passagierjet zerschellt bei Bruchlandung in Südkorea

Bei der Landung am internationalen Flughafen von Muan in Südkorea stürzt ein Passagierflugzeug ab. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, waren 175 Fluggäste und 6 Crew-Mitglieder an Bord der Maschine. Die Retter finden bislang nur zwei Überlebende, alle anderen sind vermutlich tot.

Bei der Landung am internationalen Flughafen von Muan in Südkorea ist ein aus Thailand kommendes Passagierflugzeug mit 181 Insassen verunglückt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete, gab es bei dem Unglück wohl nur zwei Überlebende. Damit würde es sich um eines der schwersten Flugzeugunglücke seit Jahren handeln. Insgesamt befanden sich laut Yonhap 173 südkoreanische und 2 thailändische Passagiere sowie 6 Crew-Mitglieder an Bord der Maschine. Bislang bestätigte die Feuerwehr offiziell 120 Tote.

Bei den Überlebenden handelt es sich um 2 Crew-Mitglieder, berichtet Yonhap unter Berufung auf die Behörden. Sie wurden in eine Klinik gebracht. Weiter hieß es, eine der beiden habe Rauch an einem der Triebwerke entdeckt. Mehrere Augenzeugen am Boden berichteten laut Yonhap ebenfalls, Flammen an einer der Turbinen gesehen und mehrere Knallgeräusche gehört zu haben. Die Behörden gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Piloten infolge eines sogenannten Vogelschlags - also einer Kollision mit einem oder mehreren Vögeln - das Fahrwerk nicht ausfahren konnten und es daher zu dem Unfall kam.

Die aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok gekommene Boeing 737-8AS der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air war um kurz nach 9.00 Uhr Ortszeit über die Landebahn hinausgeschossen und in einen Fangzaun hinter der Piste gekracht. Auf einem im südkoreanischen Fernsehen gezeigten Video war zu sehen, wie die Maschine ohne ausgeklapptes Fahrwerk über die Landebahn schlittert, am Ende der Strecke zerschellt und in Flammen aufgeht.

Erste Vermutung zur Unglücksursache

Yonhap zufolge unternahmen die Piloten einen ersten Landeversuch, brachen ihn aber ab und wagten dann eine Bruchlandung. Allerdings schafften sie es offensichtlich nicht, die Geschwindigkeit der mit dem Rumpf aufsetzenden Maschine ausreichend zu reduzieren, bevor das Ende der Landebahn erreicht war.

Aus der Ferne aufgenommene Bilder zeigten riesige dunkle Rauchschwaden über dem Unglücksort. Auf später veröffentlichten Fotos waren dann brennende Wrackteile und verkohlte Trümmer des zerstörten Flugzeugs sowie Löschfahrzeuge der Feuerwehr zu sehen. Dutzende Rettungskräfte waren am Unglücksort im Einsatz, löschten die Flammen und leiteten die Rettung überlebender Passagiere ein. Parallel dazu liefen die Ermittlungen zur Unglücksursache.

Alle weiteren Flüge von und nach Muan wurden gestrichen. Der Flughafen, der 2007 nach zehnjähriger Bauzeit eröffnet wurde, liegt in der südwestlichen Provinz Jeolla - knapp 300 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Seoul. Westliche Fluggesellschaften steuern den Airport nicht an.

Airline bittet um Entschuldigung

Jeju Air veröffentlichte im Internet ein Entschuldigungsschreiben. "Wir entschuldigen uns zutiefst bei allen, die von dem Vorfall am Flughafen Muan betroffen sind", schrieb die Airline auf ihrer Webseite. Das Unternehmen bedauere das entstandene Leid und werde alles daran setzen, das Unglück aufzuklären.

Der inmitten der laufenden Staatskrise in Südkorea nur geschäftsführend tätige Präsident Choi Sang Mok ordnete umfassende Rettungsmaßnahmen an und begab sich zum Unglücksort.

Quelle: ntv.de, mau/dpa


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