Dutzende Tote und Verletzte bei Erdbeben in Tibet

  07 Januar 2025    Gelesen: 159
  Dutzende Tote und Verletzte bei Erdbeben in Tibet

Ein schweres Erdbeben erschüttert Tibet. In der Region um die zweitgrößte Stadt Shigatse fordert der Erdstoß mindestens 53 Tote, weitere 62 Menschen werden Behördenangaben zufolge verletzt. Demnach liegt das Epizentrum in einer Tiefe von zehn Kilometern.

Bei einem Erdbeben in Tibet sind chinesischen Medien zufolge mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Es seien 53 Tote und 62 Verletzte gemeldet worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua in Berufung auf die regionale Katastrophenschutzzentrale. Demnach erschütterte ein Erdstoß der Stärke 6,8 am Morgen den Bezirk Dingri in der Stadt Xigaze in der autonomen Region Tibet. Auch in der rund 400 Kilometer entfernten Hauptstadt des benachbarten Nepal, Kathmandu, sowie Bhutans Hauptstadt Thimphu und im nordindischen Bundesstaat Bihar, der an Nepal grenzt, waren Erschütterungen zu spüren. Anders als die chinesischen Behörden ermittelte die US-Erdbebenwarte (USGS) sogar einen Wert von 7,1. Auch Nachbeben wurden registriert.

Das chinesische Staatsfernsehen CCTV zeigte Aufnahmen von zerstörten Häusern mit auseinandergerissenen Wänden und Trümmern. Dingri und die umliegenden Gebiete "wurden von sehr starken Beben erschüttert und viele Gebäude in der Nähe des Epizentrums sind eingestürzt", berichtet CCTV. Die Rettungsarbeiten sind im Gange. Zudem werden Anwohner in Sicherheit gebracht, um mögliche Auswirkungen von Nachbeben zu vermeiden.

Nach Angaben des chinesischen Erdbebenzentrums CENC ereignete sich das Beben im Bezirk Dingri nahe der Grenze zu Nepal um 9.05 Uhr Ortszeit (02.05 Uhr MEZ). Xinhua berichtet, dass die örtlichen Behörden dabei seien, verschiedene Gemeinden des Bezirks zu kontaktieren, "um die Auswirkungen des Bebens zu ermessen". In Dingri herrschen derzeit minus acht Grad, am Abend soll das Thermometer auf minus 18 Grad fallen.

Die Erschütterungen waren bis in die rund 400 Kilometer entfernte nepalesische Hauptstadt Kathmandu zu spüren, wo Anwohner aus Angst ihre Häuser verließen. Auch in Bhutans Hauptstadt Thimphu und im nordindischen Bundesstaat Bihar, der an Nepal grenzt, waren die Erdstöße zu spüren.

"Wir haben ein sehr starkes Erdbeben gespürt. Bisher haben wir keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden erhalten", sagte Anoj Raj Ghimire, Bezirksvorsteher des Distrikts Solukhumbu in Nepal, am Fuße des Mount Everest. Sicherheitskräfte und die lokale Bevölkerung seien mobilisiert worden, um Informationen über mögliche Schäden zu sammeln.

Gefährdete Erdbebenregion

Nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens CCTV gab es in den vergangenen fünf Jahren im Umkreis von 200 Kilometern um das aktuelle Beben in Shigatse 29 Erdbeben mit einer Stärke von 3 oder mehr. Alle waren jedoch schwächer als das jetzige Beben. Shigatse ist der Sitz des Panchen Lama, einer der wichtigsten Persönlichkeiten des tibetischen Buddhismus. Tibet ist ein autonomes chinesisches Gebiet und liegt auf der Nordseite des Himalayas.

Nepal wird häufig von Erdbeben erschüttert. Das Land liegt an einer Stelle, an der die indische und eurasische Kontinentalplatte zusammenstoßen, wodurch das Himalaya-Gebirge entstand. Im Jahr 2008 kamen bei einem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan fast 70.000 Menschen ums Leben. Im Jahr 2015 forderte ein Erdbeben der Stärke 7,8 in der Nähe von Kathmandu im benachbarten Nepal rund 9000 Todesopfer. Es war das schwerste Erdbeben in der Geschichte Nepals.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/rts/dpa


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