Bewährt und brandneu: Waffen, mit denen Russland in Syrien kämpft

  13 Oktober 2015    Gelesen: 631
Bewährt und brandneu: Waffen, mit denen Russland in Syrien kämpft
Die russische Luftwaffe setzt in Syrien einem Zeitungsbericht zufolge lieber auf bewährte Waffensysteme und Munition. Aber auch moderne Kampfjets und Drohnen werden dort eingesetzt. Nach Ansicht eines Experten geht es um eine gute Chance, Neuentwicklungen zu testen.

Die russische Zeitung „Wersija“ schreibt in ihrer Onlineausgabe: „Nach offiziellen Angaben kommen in Syrien vor allem Jagdbomber Su-24 und Erdkampfflugzeuge Su-25 zum Einsatz. Diese Maschinen sind seit mehr als 30 Jahren in Dienst. Hat Russland etwa nichts Besseres und Moderneres?“
Die Entscheidung habe aber ihre Gründe. Die russische Luftwaffe setzte zu Recht auf bewährte Maschinen. In Syrien seien sie durchaus effizient, weil der Gegner keine effizienten Luftabwehrsysteme habe, so der Bericht.
„Nach den Fotos und Videos zu urteilen, werden sowohl einfache Freifallbomben (meistens FAB-250) als auch modernere gelenkte Bomben KAB-500 in Syrien abgeworfen. Die russische Luftwaffe soll auch lasergelenkte Ch-29L-Raketen abgefeuert haben. Ein massiver Einsatz von Präzisionswaffen ist aber kaum zu erwarten, denn diese stehen nicht in erforderlicher Menge zur Verfügung und sind zu aufwendig“, schreibt die Zeitung.


Trotzdem setze Russland in Syrien nicht nur auf alte Kampfjets und Munition. Auch schwere Su-30-Jäger seien dort präsent: „Beim ersten Anblick haben sie in Syrien nichts zu tun: Diese Maschinen sind ja vor allem für Luftkämpfe geeignet und gegen bodengestützte Ziele wenig effizient (…) Offenbar wurden diese Jäger dort stationiert, um Spionage-Luftfahrzeuge vom russischen Stützpunkt fernzuhalten.“

Russland setze auch Drohnen aktiv ein. Dies sei eine ausgezeichnete Gelegenheit, sie in Aktion zu testen: „Analysten haben kaum Zweifel daran, dass eine der Aufgaben in Syrien darin besteht, Informationen über US-Waffensysteme zu sammeln. In der Region sind US-amerikanische F-22-Jäger der 5. Generation stationiert. Nun befürchten die Amerikaner, dass Russland von diesen Kampfjets mehr erfahren könnte.“
Darüber hinaus wurden, so der Bericht weiter, auch russische Su-34-Kampfjets im syrischen Himmel gesichtet: Diese Maschine steht erst seit einem Jahr in Dienst und ist damit der modernste russische Jagdbomber.


Der russische Militärexperte Anatoli Zyganok kommentierte: „Da jeder Fehler einen große Resonanz finden kann, setzt Russland in Syrien vor allem sichere und bewährte Waffensysteme ein, die im Kampf nicht versagen. Doch parallel werden natürlich neue Waffen getestet, obwohl man die Angaben zu den meisten Systemen geheim halten wird. Das ist eine weltweit übliche Praxis: Bei allen Kampfhandlungen versuchen die Streitkräfte, jene Waffensysteme zu testen, die seit kurzer Zeit zur Verfügung stehen bzw. demnächst zur Verfügung gestellt werden sollen. So tut es immer auch das Pentagon.“

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