Sol Motors Pocket Rocket - das E-Moped aus Süddeutschland

  28 Januar 2025    Gelesen: 275
  Sol Motors Pocket Rocket - das E-Moped aus Süddeutschland

Vor einigen Jahren gab es auf dem Gebiet der E-Mobilität zahlreiche Newcomer. Doch viele von ihnen scheiterten. Zu den wenigen, die es bis zur Marktreife geschafft haben, gehört Sol Motors mit dem auffälligen E-Moped Pocket Rocket. Die ersten Exemplare wurden bereits verkauft.

Vor Corona schossen die Newcomer der Elektromobilität wie Pilze aus dem herbstlichen Waldboden. Viele von ihnen mussten schnell feststellen, dass es mehr braucht als eine originelle Idee und chinesische Partner, um sich als Hersteller von Elektrofahrzeugen am Markt zu etablieren. Zu den wenigen, die die Hürde zur Marktreife genommen haben, gehört heute Sol Motors aus Böblingen mit dem auffällig gestylten E-Moped Pocket Rocket. Inzwischen technisch ausgereift, kann es als Kleinkraftrad oder Leichtkraftrad bestellt werden. Ende 2024 sind die ersten Exemplare in Kundenhand gegangen.

Dass Sol Motors das geschafft hat, mag manche überraschen, denn ursprünglich war der Start für 2019 geplant. Dafür wurde damals sogar eine Crowdfunding-Aktion auf Indiegogo gestartet. Diese verlief laut Sol-Motors-Gründer Manuel Messmer zwar erfolgreich, wurde aber abgebrochen, weil gut 80 Prozent der Bestellungen aus den USA kamen, was dem jungen Unternehmen als zu großes Risiko erschien. Nach dem gescheiterten Crowdfunding folgten Corona, Lieferketten-Chaos, langwierige Prüfungsprozesse und die Suche nach Investoren. Vor gut zwei Jahren stieg ein Privatinvestor ein und sicherte dem Start-up eine solide finanzielle Basis.

Einfachheit des Konzepts hats in Serienversion geschafft

Die Pocket Rocket beeindruckte im Konzeptstadium durch ihre Einfachheit, die trotz der Anforderungen für die Straßenzulassung und einiger technischer Kompromisse auch in der Serienversion umgesetzt werden konnte. Zu den Neuerungen gehören eine vor dem Hinterrad angebrachte Box für die Motorsteuerung, eine weitere Box für das IoT-Modul und eine an der Hinterradachse befestigte Kennzeichenhalterung. Außerdem wurde das bisher schlanke Steuerrohr verkleidet, um Platz für ein Positionslicht sowie Kabel und Leitungen zu schaffen.

Zentrales Element bleibt ein horizontales, im Durchmesser gegenüber dem Konzept leicht vergrößertes Rohr, an dessen Oberseite sich weiterhin ein Einzelsitz befindet, während die vorderen und hinteren Enden jeweils die Scheinwerfer und Rückleuchten integrieren. Mittig unter dem Oberrohr verläuft in V-Form ein dünneres Rohr, das die Fußrasten aufnimmt und als Anlenkpunkt für die Hinterradführung dient. Diese besteht aus einer Zweiarmschwinge und zwei Federbeinen. Das Vorderrad wird durch eine Teleskopgabel geführt.

Das Gewicht der Pocket Rocket ist von ursprünglich 55 auf 71 Kilogramm gestiegen. Eine Person, die auf dem Rad Platz findet, sollte nicht mehr als 150 Kilogramm wiegen. Für die Verzögerung sorgen zwei hydraulische Scheibenbremsen, die Sol Motors noch mit einem CBS-Bremssystem aufgerüstet hat.

Der Sekundärantrieb entfällt, denn für den Vortrieb sorgt ein Nabenmotor, der zentral im Hinterrad sitzt und damit auch für die Energierückgewinnung geeignet ist. Die auf 45 km/h begrenzte Variante leistet 4 kW/6 PS und 120 Newtonmeter. Die Pocket Rocket S genannte Leichtkraftradversion bringt es auf 6 kW/8,5 PS und 160 Newtonmeter. Dank neuer Batteriezellen, im Gegensatz zu 2018 mit 18650er Zellen setzt Sol Motors nun auf 21700er Zellen von LG, soll die S echte 85 km/h erreichen.

108 beziehungsweise 68 Kilometer Reichweite verspricht das Unternehmen. Mit einem Schnelllader dauert das Tanken rund zwei Stunden. Die Akkus sollen auch nach 1200 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität bieten.

Zu haben ab etwa 6000 Euro

Die Preise für eine Pocket Rocket beginnen bei rund 6000 Euro für die 50er Version, das 125er Pendant kostet 7000 Euro. Wer eine Sonderlackierung wünscht - der Online-Konfigurator bietet hier eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten - muss noch einmal einige hundert Euro drauflegen. Bei einer Online-Bestellung kommen noch die Versandkosten hinzu.

Die Technik für die Pocket Rocket kommt vornehmlich aus Europa. Den Rahmen etwa fertigt die österreichische Firma Remus, die für ihre Auspuffanlagen bekannt ist. Zusammengebaut werden die E-Bikes in einer eigenen Produktion in Deutschland.

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x


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