Inflation im Euroraum steigt stärker als erwartet

  03 Februar 2025    Gelesen: 73
  Inflation im Euroraum steigt stärker als erwartet

Während die Inflation in Deutschland im Januar auf dem Rückzug ist, legt sie im gesamten Euroraum zu. Mit einem Anstieg von 2,5 Prozent fällt diese sogar höher aus, als es die EZB angepeilt hatte. Jetzt werden Lockerungen in der Geldpolitik wahrscheinlich.

Die Inflation in der Eurozone ist zu Jahresbeginn überraschend gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat auf Basis einer ersten Schätzzahl mitteilte. Nach einem Tiefstand im September von 1,7 Prozent ist die Inflation in den 20 Euro-Ländern nun vier Monate in Folge wieder angestiegen. Im Dezember hatte die Teuerungsrate nur bei 2,4 Prozent gelegen.

Experten hatten auch für Januar mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent gerechnet. Der aktuelle Wert von 2,5 Prozent ist ein gutes Stück von der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Marke von zwei Prozent entfernt. Die Währungshüter sind jedoch zuversichtlich, das Ziel im Laufe des Jahres zu erreichen.

 Die EZB hat ihre Zinssenkungsserie jüngst fortgesetzt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelprozentpunkt niedriger auf 2,75 Prozent gesetzt. Laut dem französischen EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau sind weitere geldpolitische Lockerungsschritte wahrscheinlich.

Dienstleistungen blieben zu Jahresbeginn der Inflationstreiber Nummer Eins im Euroraum: Sie verteuerten sich im Januar mit 3,9 Prozent nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat mit damals 4,0 Prozent. Energie verteuerte sich um 1,8 Prozent, im Dezember hatte der Zuwachs lediglich bei 0,1 Prozent gelegen. Im Bereich Lebensmittel, Alkohol und Tabak lag die Teuerungsrate bei 2,3 Prozent, nach 2,6 Prozent im Dezember.

Am stärksten war die Preissteigerung nach Angaben der Statistiker in Kroatien (5 Prozent), Belgien (4,4 Prozent) und der Slowakei (4,1 Prozent). Die niedrigsten Inflationsraten verzeichneten Irland (1,0 Prozent), Finnland (1,6 Prozent) sowie Malta und Italien (jeweils 1,7 Prozent).

Für Deutschland gab Eurostat die Inflation mit 2,8 Prozent an. Das EU-Statistikamt verwendet zur internationalen Vergleichbarkeit eine andere Berechnungsmethode als das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, das die Inflation für Januar in einer ersten Schätzung mit 2,3 Prozent angegeben hatte.

Quelle: ntv.de, mpa/rts/AFP


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