Schweden: Ostsee-Kabel nicht durch Sabotage beschädigt

  03 Februar 2025    Gelesen: 89
  Schweden: Ostsee-Kabel nicht durch Sabotage beschädigt

Ende Januar beschädigt ein Schiff ein Datenkabel in der Ostsee. Nach Angaben der schwedischen Behörden handelt es sich aber nicht um einen Sabotageakt. Der beschlagnahmte Frachter "Vezhen" darf seine Reise damit fortsetzen.

Die schwedischen Behörden haben das nach einem Datenkabel-Schaden in der Ostsee beschlagnahmte Schiff wieder freigegeben. Das teilte die schwedische Staatsanwaltschaft mit. Der Verdacht der Sabotage habe sich demnach nicht bestätigt.

Ende Januar war ein Schaden an einem unterseeischen Kommunikationskabel zwischen Lettland und Schweden entdeckt worden. Kurz darauf beschlagnahmten die schwedischen Behörden das unter maltesischer Flagge fahrende Frachtschiff "Vezhen" wegen des Verdachts der Sabotage. Der bulgarische Eigentümer des Schiffes wies die Vorwürfe zurück und berief sich auf das schlechte Wetter zum Zeitpunkt des Vorfalls.

Jetzt bestätigte der zuständige schwedische Staatsanwalt Mats Ljungqvist : "Es wurde festgestellt, dass eine Kombination aus Wetterbedingungen sowie mangelhafte Ausrüstung und Navigationsfehler der Seemannschaft zum Kabelbruch beitrug." Die Ermittlungen zum Grund für den Kabelschaden werden demnach fortgesetzt.

In den vergangenen Monaten ist es mehrmals zu Beschädigungen an Stromleitungen und Kommunikationskabeln in der Ostsee gekommen, darunter zweimal an einem Glasfaserkabel zwischen Helsinki und Rostock. Die Ursache dafür ist bislang unklar, doch Behördenvertreter verschiedener Ostsee-Länder gehen dem Verdacht nach, dass Schiffe die Kabel am Meeresgrund - möglicherweise absichtlich - mit ihren Ankern gekappt haben.

Der Verdacht besteht, dass Russland zumindest im Fall von Kabelschäden im Dezember mit seiner sogenannten Schattenflotte dahintersteckt. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die der Kreml benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen. Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU Sanktionen erlassen, doch ihr tatsächlicher Umfang dürfte weitaus größer sein.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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