Geekom hat bereits einige umfangreich ausgestattete Mini-PCs auf den Markt gebracht, die nicht nur für Office-Aufgaben zu gebrauchen sind, sondern auch leistungsfähig genug für 4K-Videoschnitt und andere anspruchsvollere Arbeiten sind. Die Kraftzwerge haben allerdings auch ihren Preis, das High-End-Modell A8 beispielsweise ist nicht unter 750 Euro zu bekommen.
Das ist deutlich teurer als die günstigste Variante des neuen Apple Mac mini, die mit dem extrem starken M4-Chip schon für weniger als 700 Euro zu haben ist. Geekom hat das Problem erkannt und kontert jetzt mit dem A6, der Apple die Preis-Leistungs-Krone streitig machen soll.
Im Prinzip ein abgespeckter A8
Ein direkter Konkurrent des Mac mini soll der A6 aber nicht sein, die Chinesen preisen ihn stattdessen als "besten Mini-PC" unter 500 Euro an. Genau genommen kann man den Rechner mit Promo-Code aktuell für rund 475 Euro kaufen. Und das ist tatsächlich ein attraktives Angebot für das, was der A6 auf dem kleinen Kasten hat.
Um das Geld für die Entwicklung zu sparen, hat Geekom einfach das Gehäuse des A8 eins zu eins übernommen. Das bedeutet, der A6 hat eine hochwertige und schicke Aluminiumhülle und ist mit den Maßen 112,4 × 112,4 × 37 Millimeter sehr kompakt. Findet man trotzdem kein Plätzchen für ihn auf dem Schreibtisch, kann man ihn an die Rückseite eines Monitors schrauben, eine passende Montageplatte gehört zum Lieferumfang.
Zahlreiche Anschlüsse bis 40 Gbit/s
Erfreulicherweise hat der A6 auch die Anschluss-Vielfalt vom A6 geerbt. Auf der Vorderseite sitzen zwei USB-A-Eingänge, die mit USB 3.2 Gen 2 auf Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) kommen. Rechts davon sitzen eine Kopfhörerbuchse und der Ein-/Ausschalter. Auf der Rückseite findet man einen USB-C-Anschluss mit USB 4 Gen 3, der bis zu 40 Gbit/s erreicht. Ein zweiter USB-C-Eingang bietet wie eine weitere USB-A-Buchse USB 3.2 Gen 2.
Für wenig anspruchsvolle Peripheriegeräte wie Maus und Tastatur gibt es einen USB-A-Anschluss mit USB 2.0, der nur bis zu 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erlaubt. Komplettiert wird die Ausstattung auf der Rückseite durch zwei HDMI-2.0-Ausgänge, einen LAN-Port (2,5 Gbit/s) und den Stromanschluss.
Funkkontakt nimmt der Mini-PC über Bluetooth 5.2 und Wifi 6E auf. Auf der linken Seite findet man einen flotten SD-Karten-Leser (UHS 2). Die bei anderen Geekom-Minis übliche Halterung für Kensington-Schlösser fehlt.
Obwohl man sich auch mindestens einen USB-C-Anschluss an der Vorderseite wünschen könnte, ist die Ausstattung so umfangreich, dass damit auch professionelle Set-ups möglich sind. So kann man am Geekom A6 über USB-C und HDMI insgesamt vier 4K-Monitore verbinden, ein einzelner Bildschirm kann 8K-Auflösung haben.
Mehr als stark genug für den Alltag
Ohne eine ausreichende Leistungsfähigkeit hätte man wenig davon. Der A6 ist mit einem AMD-Prozessor Ryzen7 6800H ausgestattet, der auf 32 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zugreifen kann, ein Ausbau auf 64 GB ist möglich. Damit hat sich der kleine Rechner im Praxistest als stark genug erwiesen, um unter anderem ohne Probleme 4K-Videos zu schneiden.
Dass man dem Geekom A6 nicht viel mehr abverlangen darf, merkt man am Lüfter, der dann kontinuierlich und deutlich hörbar arbeitet. Wirklich laut wird er aber nicht, und bei normalen Office-Jobs hält er sich angenehm zurück. Man kann auch grafisch weniger anspruchsvolle Spiele auf dem Computer spielen, ein Gaming-PC ist der A6 aber wahrlich nicht.
Entsprechend schlägt er sich in Benchmark-Tests sehr ordentlich, aber nicht überdurchschnittlich. Im PCMark 10 beispielsweise erreichte er knapp 6300 Punkte. In Geekbench 6 kam er mit einem Rechenkern auf rund 2070, mit allen acht auf etwa 10400 Punkte. Damit ist er nicht allzu weit vom A8 entfernt, der in der rund 950 Euro teuren Variante mit einem Ryzen 9 8945HS rund 2600 und 13.400 Punkten erreichte. Sein PCMark-10-Resultat betrug etwa 7600 Punkte.
Der eingesteckte SSD-Speicher ((PCIe Gen 4 x 4)) aus dem Hause Kingston bietet mit 1 Terabyte (TB) sehr viel Speicher für einen Mini-PC dieser Preisklasse. Man kann ihn aber auch auf 2 TB ausbauen. Die SSD ist auch schnell genug, um das System zu keinem Zeitpunkt auszubremsen. Im Blackmagic Disk Speed Test wurden auf den Speicher Daten mit knapp 2700 Megabyte pro Sekunde (MB/s) geschrieben, beim Auslesen kam die SSD auf rund 3000 MB/s.
Fazit
Geekom hat mit dem A6 tatsächlich einen Mini-PC mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis herausgebracht, vielleicht sogar "den besten bis 500 Euro". Für seinen fairen Preis bietet er in einem kompakten und hochwertigen Gehäuse viele Anschlussmöglichkeiten, einen großen SSD-Speicher und ausreichend Kraft, um die Ansprüche eines Großteils der Nutzerinnen und Nutzer zufriedenzustellen.
Quelle: ntv.de
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