Die Vision des US-Präsidenten Donald Trump eines von Palästinensern geräumten Gazastreifens, der sich in einen internationalen Badeort unter US-Kontrolle verwandelt, geht offenbar auf seinen Schwiegersohn Jared Kushner zurück. Dieser hatte nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 die Idee einer radikalen Umgestaltung des Gazastreifens verbreitet.
Kushner war in Trumps erster Amtszeit Sondergesandter für den Nahen Osten und hatte zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und einer Reihe arabischer Länder entscheidend beigetragen. "Gazastreifen-Grundstücke am Wasser könnten sehr wertvoll sein, wenn sich die Menschen darauf konzentrieren würden, Lebensgrundlagen aufzubauen", sagte Kushner. Den gesamten arabisch-israelischen Konflikt hatte er einmal als "nichts anderes als einen Immobilienstreit zwischen Israelis und Palästinensern" bezeichnet, bei einer Veranstaltung in Harvard im Februar 2024. "Es ist eine etwas unglückliche Situation dort, aber ich denke, aus der Perspektive Israels würde ich mein Bestes tun, um die Leute rauszubringen und dann aufzuräumen", sagte er.
Hat Kushner eigene Interessen?
Kushner war vor Trumps erster Amtszeit selbst als Immobilienentwickler in New York tätig. Unklar ist, ob Kushner, dessen Private-Equity-Firma Investitionen aus den Golfstaaten erhalten hat, darunter zwei Milliarden Dollar aus Saudi-Arabien, in der Region bereits Gespräche über Investitionen im Gazastreifen geführt hat. Ein Sprecher von Kushner reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.
In früheren Jahren war der Küstenstreifen ein beliebtes Ziel für israelische Touristen. Selbst nach der Übernahme der Macht im Gazastreifen durch die radikal-islamische Hamas 2007 gab es eine Ausgeh-Meile mit schicken Strandrestaurants und Cafés entlang der Strandpromenade. Nach über 15 Monaten Krieg hat die Hamas immer noch die Kontrolle über den Gazastreifen, der nun ein Trümmerfeld ist. Knapp 70 Prozent der Gebäude sind zerstört oder beschädigt. Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf bis zu 100 Milliarden Dollar geschätzt. Die vermögenden Golfstaaten haben jegliche Finanzierung strikt abgelehnt, solange der Weg zu einem unabhängigen palästinensischen Staat versperrt ist.
Quelle: ntv.de, ino/rts
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