Sitzprobe im Toyota Urban Cruiser - außen kompakt, innen flexibel

  06 Februar 2025    Gelesen: 87
  Sitzprobe im Toyota Urban Cruiser - außen kompakt, innen flexibel

Toyota, der elektroskeptische Konzern, hat den Elektrowettbewerb lange gewähren lassen. Jetzt kommen die Japaner aber mit Wucht und kündigen einen Stromer nach dem anderen an. Nun ist erst einmal der Urban Cruiser an der Reihe.

Mit elektrischen Antrieben tut sich Toyota bisher schwer, zumindest dann, wenn keine Verbrenner im Spiel sind: Der Hybridmaster betritt quasi Neuland, abgesehen von kleinen Serien wie RAV4 EV für Kalifornien. Na ja, ganz so wild ist es zwar nicht, es gibt ja schließlich den bZ4X - und das bereits im dritten Jahr. Aber erstens kann dessen Namen niemand aussprechen, ohne sich die Zunge zu verknoten, und zweitens kommt die durchaus solide gemachte Crossover-Limousine schon ein wenig emotionslos daher.

Nun enthüllt der Konzern das zweite batterieelektrische Vehikel - zu sehen live erstmals auf der Brüssel Motorshow vor wenigen Wochen. Und jetzt ist es dem Team von Toyota Deutschland gelungen, ein erstes Exemplar nach Köln zu holen, um erstmals mit dem Neuling auf Tuchfühlung zu gehen. Denn bisher durfte noch nicht geentert werden.

Der Kleinwagen wirkt recht bullig

Die Präsentation findet in der berühmten Kölner "Toyota Collection" statt, wo sich die Öffentlichkeit an ausgewählten Tagen anschauen kann, was der Konzern in den letzten sieben Jahrzehnten so alles hervorgebracht hat an Vehikeln vom einfachen Corolla über die Geländewagen-Klassiker Land Cruiser bis hin zum Millionen-Euro-Sportwagen namens 2000 GT. In diese bunte Mischung passt das moderne Stromer-SUV der Kleinwagenklasse wunderbar.

Das Kooperationsprodukt auf neu entwickelter Plattform, an dem sich auch Suzuki beteiligt hat (e Vitara lässt grüßen), ist ein echtes Weltauto. Denn gebaut wird es in Indien, wenngleich der Zielmarkt primär Europa ist. Andere Optionen halten sich die Japaner jedoch offen - man weiß ja nie, wie sich die Märkte entwickeln. Der Stadtcruiser macht in live und Farbe einen bulligen Eindruck. Klar, mit 1,80 Metern Breite und 4,29 Metern Länge steht hier nicht das kleinste Auto der Welt auf Rädern, auch wenn es sich formal um einen Kleinwagen handelt.

Und wenn die Gelegenheit schon mal günstig ist, hüpfe ich in den neuen Toyota. Aber ich inspiziere zunächst nicht die erste Reihe, sondern den Fond. Denn dort entscheidet sich oft, ob ein Auto praktikabel ist oder nicht. Hier entsteht der Eindruck, dass die Architekten an der Kopffreiheit ein bisschen gespart haben (man kann damit aber noch leben).

Im Gegenzug gibt es allerdings ein sinniges Feature, das man heutzutage ganz oft vermisst: die verschiebbare Rücksitzbank. So darf sich der Passagiers selbst etwas mehr Beinraum schaffen, wenn das Gepäckabteil nicht gerade durch großes Ladegut blockiert wird.

Und in der ersten Reihe? Fällt vor allem das riesige, durchgehende Display auf (ersetzt Kombiinstrument und Zentralscreen zugleich) - Toyota kann mittlerweile auch Infotainment. Der typische Controller in der Mittelkonsole bekundet Markenzugehörigkeit, während sich witzig gestaltete Lüftungsdüsen an den innenarchitektonisch-ästhetischen Typen richten. Sieht aber wirklich peppig aus. Doch die größte Überraschung sind die üppig konstruierten Sessel, als wolle der Urban Cruiser gar nicht in der Stadt bleiben, sondern vielmehr weit hinaus auf Strecke. Die feinen teilbelederten Stühle sind wirklich fast schon luxuriös.

Zwei Akkugrößen erhältlich

Und wer tatsächlich im Sinn hat, etwas weiter zu fahren, kann das schließlich auch tun. Immerhin gibt es zwei Batteriegrößen, von denen der üppiger bestückte Speicher 61 kWh Strom bunkert. Das ist jetzt nicht völlig mager und dürfte genug Saft für einen ausgedehnten Trip sein (über den Verbrauch mag Toyota noch nicht sprechen). Falls die Batterie Nachschlag braucht, ist das aber kein Beinbruch. Denn geladen werden kann mit bis zu 150 kW - für einen Kleinwagen ordentlich.

Daneben gibt es aber auch noch eine Sparversion mit kleinerem Akku. Dessen Kapazität beträgt bloß 49 kWh (beide übrigens mit Lithium-Eisenphosphat-Technologie). Mit ihm zwingend verknüpft sind ein 144 PS starker Elektromotor sowie Frontantrieb. Wer hingegen zur größeren Batterie greift, bekommt 174 respektive 184 PS - in der entsprechenden Konfiguration mit Front- oder Allradantrieb.

Toyota verspricht übrigens eine reichhaltige Ausstattung. Immer serienmäßig sind Features wie zahlreiche Assistenten, viel Display, Navigationssystem, Parkpiepser und Wärmepumpe. Außerdem lässt sich die Batterie manuell konditionieren, um bei kalter Witterung die maximale Ladeperformance herausholen zu können, und zwar auch dann, wenn keine Ladeplanung vorgenommen wird. Mit den ersten Fahrzeugen im Handel plant Toyota ab September dieses Jahres. Bestellen können die Interessenten allerdings schon ab April.

Quelle: ntv.de


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