Nur 10 von 200 Ländern reichen neue Klimaziele ein

  10 Februar 2025    Gelesen: 87
  Nur 10 von 200 Ländern reichen neue Klimaziele ein

Fast alle Länder versprechen 2015 in Paris, die jährliche Erderwärmung von 1,5 Grad nicht überschreiten zu wollen. Dazu legen die Länder Klimaschutzziele vor und versprechen, diese alle zehn Jahre zu erneuern. Zehn Jahre später reichen lediglich zehn Länder fristgerecht neue Klimaziele ein.

Fast alle Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens von 2015 haben eine abgelaufene UN-Frist zur Einreichung neuer Klimaziele verstreichen lassen. Wie UN-Daten zeigten, reichten lediglich 10 der knapp 200 Länder, die das Klimaschutzabkommen 2015 unterzeichnet hatten, neue Klimapläne ein. Dazu zählten Großbritannien, die Schweiz und Brasilien, das Gastgeberland der kommenden UN-Klimakonferenz im November. Die übrigen Länder waren die Vereinigten Arabischen Emirate, Ecuador, Neuseeland, St. Lucia, Andorra und Uruguay.

Große CO2-Produzenten wie China, Indien und die Europäische Union legten hingegen keine Pläne vor. Auch die Erklärungen der meisten G20-Staaten fehlten. Die USA legten ihr Papier zu den überarbeiteten Klimamaßnahmen zwar vor. Dieses war jedoch vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump ausgearbeitet worden und wird deswegen als hinfällig angesehen. Trump hatte in einer seiner ersten Amtshandlungen den Austritt der USA aus dem Paris-Abkommen verfügt. Diese Entscheidung tritt nach einer einjährigen Frist offiziell im Januar 2026 in Kraft.

EU und China wollen nachreichen

Das Abkommen sieht vor, dass jedes beteiligte Land seine Pläne zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen regelmäßig aktualisiert und verschärft. Bis Montag sollten die Staaten darlegen, wie genau sie bis 2035 weitere Emissionen einsparen wollen. Für das verspätete Einreichen der Ziele sind ebenso wenig Strafen vorgesehen wie für Verstöße gegen die vorgelegten nationalen Klima-Marschrouten.

Die EU hat angekündigt, ihren neuen Plan nachreichen zu wollen. Dies solle noch "weit vor" der COP30-Klimakonferenz in Brasilien im November geschehen. Beobachter erwarten, dass China - der weltgrößte CO2-Produzent und gleichzeitig größter Investor bei den erneuerbaren Energien - seine Vorhaben im zweiten Halbjahr 2025 nachreicht.

Das 2015 geschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Davon ist die Welt derzeit allerdings laut UN-Klimasekretariat weit entfernt.

Quelle: ntv.de, gri/AFP


Tags:


Newsticker