Das mit der reinen Elektromobilität ist aktuell noch eine schwierige Sache. Erstens liegen die Anschaffungspreise immer noch über denen etwa gleichwertiger Verbrennermodelle. Und zweitens ist das Laden nicht für jedermann praktikabel, wenngleich hier leidenschaftlich diskutiert werden kann und darf. Wie dem auch sei, Opel bietet Alternativen, solange es die Regularien zulassen.
Neue Ausbaustufe nun für den aufgefrischten Mokka mit jetzt etwas verfeinertem Blitz in der Kühlermaske: der inzwischen gut bekannte Hybrid-Strang mit 48-Volt-Bordnetz. Der muss sich in puncto Effizienz nicht verstecken, bleibt aber praktikabel, denn sein 44-Liter-Tank lässt sich binnen Minuten wieder auffüllen, und das schätzen viele Autofahrer.
Wegen seines Sounds kauft man den Dreizylinder jetzt nicht unbedingt, diese von Verbrennerfans oft erwähnte emotionale Komponente bietet der Rüsselsheimer freilich nicht. Wer aber technisch ein bisschen interessiert ist, dürfte die Einheit aus diesen zwei Maschinen spannend finden. Neben dem 1,2-Liter werkelt ja hier noch ein 28 PS starkes Elektroaggregat, das unterstützend eingreift. So schaltet der Verbrenner im Schub je nach Betriebssituation ab und wird blitzschnell wieder angeworfen bei Bedarf.
Zwar spüren aufmerksame Fahrer das Geschehen unter dem Blech, aber grundsätzlich funktioniert der Antrieb recht nahtlos. Für die stets passende Übersetzung ist in diesem Fall ein sechsstufiger Doppelkuppler zuständig, der seine Aufgabe ganz ordentlich löst, aber je nach Lastzustand auch mal hemdsärmelig agiert - das passt aber. Generell ist dieser Mokka jetzt kein Raufbold, aber er fährt hinreichend souverän - für das Segment sowieso. Demnach gehen 8,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 209 km/h Spitzentempo in Ordnung, sind sogar leicht sportlich angehaucht.
Feine Sitze
Überdurchschnittlich fein aufgestellt ist das Kleinwagen-SUV bei den Sitzen. Was hier geboten wird, muss man in dieser Klasse erst einmal finden. Geradezu fauteuilartig wirken diese großzügig bemessenen Stühle - und das sogar, obwohl beim Mokka gar keine speziellen Hightech-Sessel geordert werden können wie bei den höher positionierten Modellen. Damit ist die nächste kommode Urlaubsfahrt gebongt.
Dass man hinten wiederum nicht ganz so ausladend weilt, liegt auf der Hand. Aber dennoch ist der Mokka mehr als die kleine rollende Einkaufstasche - bietet einen guten Kompromiss als wendiger Stadtfloh (die Abmessungen von 1,79 Metern Breite und 4,15 Metern Länge machen handlich) und veritablem Allrounder mit Qualitäten auch für größere Fahraufgaben.
Und weil zum Fahren ja auch das Interieur-Umfeld gehört, hat Opel ein bisschen Kosmetik eingesetzt - beispielsweise im Innenraum. Das Cockpit wirkt jetzt aufgeräumt und klar, etwas strukturierter als früher. Beim Infotainment haben die Softwareentwickler nachgeschärft und die Sprachbedienung verbessert. So ist ChatGPT jetzt Bestandteil des Funktionalitätenportfolios. Dennoch bleibt es bei einem Mix aus physischen Tasten und Touchscreen. Drehregler für die Innenraum-Temperaturregelung und Drucktasten für Sitzheizung oder Umluft erhöhen die Praxistauglichkeit ungemein.
Zum Schluss noch der Preischeck. Ein Mokka muss bezahlbar bleiben, ganz klar. Allerdings sieht man am Grundpreis von 26.740 Euro, dass praktische Allrounder-Mobilität nicht mehr richtig günstig zu haben ist. Für diesen bekommt man übrigens den 1,2 Liter großen Benziner mit 136 PS ohne Elektrifizierung. Und es gibt ein Sechsgang-Schaltgetriebe, eine zwar aussterbende Spezies, aber von manchen Zielgruppen noch immer heiß geliebt!
Übrigens bekommt der Kunde den wichtigen Infotainment-Komplex frei Haus inklusive Smartphone-Integration. LED-Scheinwerfer, Parkpiepser und Tempomat sind ebenfalls obligatorisch. Und mit dem 2500 Euro extra kostenden Tech-Paket erhält der Mokka sogar Features wie LED-Matrixscheinwerfer, schlüsselloses Schließsystem sowie einen aktiven Tempomat. Wer die Energie für den Vortrieb lieber in Form von elektrischem Strom aus einem 54-kWh-Akku ziehen möchte, muss beim Kauf 10.000 Euro mehr einplanen - wenn denn bar bezahlt wird.
Bleibt zu hoffen, dass es für den Opel gute Leasingangebote geben wird, dann könnte der Stromer sicherlich bezahlbar werden. Wer einen Mokka als Dienstwagen nutzen kann, bekommt freilich in den Genuss von Kostenvorteilen: Schließlich basiert die Berechnungsgrundlage der Dienstwagensteuer weiterhin auf dem geviertelten Bruttolistenpreis - in diesem Fall spart die batterieelektrische Version Geld.
Quelle: ntv.de
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