Apple hat im Zuge neuer EU-Vorgaben rigoros aufgeräumt: Rund 137.000 Apps sind seit einer Woche aus dem europäischen App-Store verschwunden. Hintergrund ist der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union, der strengere Anforderungen an App-Anbieter stellt.
Der DSA verlangt von App-Anbietern, die mit ihren Anwendungen Geld verdienen, konkrete Kontaktinformationen offenzulegen. Bisher reichte oft eine E-Mail-Adresse, künftig sind jedoch auch eine Telefonnummer und bei Einzelpersonen eine Postanschrift erforderlich. Das soll die Transparenz und Sicherheit für Nutzer erhöhen.
Bereits Mitte Januar hatte Apple App-Entwickler gewarnt: Wer seinen "Trader"-Status im Sinne des DSA nicht aktualisiere, riskiere, aus dem digitalen Store entfernt zu werden. Zum Stichtag 17. Februar hat Apple diese Drohung nun wahr gemacht. Laut der App-Analysefirma Appfigures sind mehr als 137.000 Anwendungen betroffen, wie das Branchenportal "Techcrunch" berichtet.
EU-Regelung sieht eine Ausnahme vor
Vor allem kleine und unabhängige Entwickler scheuen bislang offenbar den bürokratischen Aufwand. Viele verzichten darauf, ihre Kontaktdaten vollständig anzugeben - sei es aus Datenschutzbedenken oder wegen des administrativen Mehraufwands.
Apple betont, dass die Regelung unabhängig davon gilt, ob Entwickler umsatzsteuerpflichtig sind oder wie sie Umsätze erzielen. Ausnahmen bestehen lediglich für Hobbyentwickler, die keine kommerziellen Absichten verfolgen.
Um ihre Apps zurück in den Store zu bringen, müssen Entwickler ihren Status aktualisieren und die geforderten Kontaktinformationen über App-Store-Connect nachreichen. Zudem ist eine Bestätigung erforderlich, dass die angebotenen Produkte oder Dienste den EU-Vorgaben entsprechen. Apple überprüft danach die Daten und schaltet das Programm wieder frei. Wie lange dies dauert, darüber macht das Unternehmen keine Angaben.
Quelle: ntv.de, mpa/spot
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