Putin-Gegner Udalzow in Straflager in Hungerstreik getreten

  13 Oktober 2015    Gelesen: 909
Putin-Gegner Udalzow in Straflager in Hungerstreik getreten
Der russische Kremlkritiker Sergej Udalzow ist aus Protest gegen seine Verlegung in eine Einzelzelle in einen Hungerstreik getreten. Wie seine Frau Anastasia Udalzowa mitteilte, verweigert der Gegner von Präsident Wladimir Putin im Straflager Nummer 3 in der Region Tambow südöstlich von Moskau seit Samstag die Nahrungsaufnahme. Er protestiere damit gegen den "illegalen Transfer" in eine Einzelzelle, mit dem seine vorzeitige Entlassung verhindert werden solle. Die Behörden hätten dies unter dem "falschen Vorwand" veranlasst, Udalzow habe den ihm gestatteten Bereich verlassen.
Ein Moskauer Gericht hatte Udalzow im Sommer 2014 zu viereinhalb Jahren Haft wegen Protesten gegen Putin verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, vor Putins Amtseinführung für ein drittes Mandat im Jahr 2012 "Massenunruhen" zum Sturz der Regierung organisiert zu haben. Udalzow weist die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen als politisch motiviert zurück.

Kurz nach seiner Inhaftierung Ende Juli des vergangenen Jahres war Udalzow schon einmal in den Hungerstreik getreten. Der Oppositionsaktivist war führend an Protesten gegen den ehemaligen Regierungschef und jetzigen Präsidenten Putin beteiligt. In den vergangenen Jahren saß er deswegen bereits mehrfach in Haft.

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