Trump drängt Fed zur Leitzinssenkung

  20 März 2025    Gelesen: 101
  Trump drängt Fed zur Leitzinssenkung

Die Fed tastet den Leitzins vorerst nicht an, zu groß erscheint das Risiko, dass Trumps Zollpolitik die Inflation weiter anfacht. Der US-Präsident hätte sich von den Notenbankern anderes gewünscht.

US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Fed erneut zur Senkung des Leitzinses gedrängt. "Tun Sie das Richtige", forderte Trump die Fed auf seiner Plattform Truth Social auf. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit hatte die Notenbank am Mittwoch weitere Zinssenkungen erneut ausgesetzt und sich vor dem Hintergrund von Trumps aggressiver Zollpolitik dazu entschieden, den Zinssatz unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent zu belassen.

Die Entscheidung war von Analysten erwartet worden. Die Fed verfolge "keinen vorgegeben Kurs" sondern passe ihre Geldpolitik den Gegebenheiten an, betonte Notenbankchef Jerome Powell. Entsprechend ihrer Prognose vom Dezember erklärte die Fed, an den zwei für 2025 vorhergesagten Zinssenkungen festzuhalten. Die Notenbank senkte zudem die Wachstumsprognose für das laufende Jahr und hob die Inflationserwartung an. Die Preissteigerungen seien zu "einem guten Teil" auf die Zollpolitik von Präsident Donald Trump zurückzuführen, sagte Powell.

Trump "weiß es besser" als Powell

Die Fed hatte im September angesichts der gesunkenen Inflation und eines stabilen US-Arbeitsmarktes mit Zinssenkungen begonnen und den Leitzins dann schrittweise um insgesamt einen vollen Prozentpunkt reduziert. Ende Januar legte sie eine Pause ein, obwohl US-Präsident Donald Trump sie zu einer "unverzüglichen" Zinssenkung aufgefordert hatte - am besten auf null Prozent oder weniger. "Ich denke, ich weiß es sicherlich viel besser als derjenige, der in erster Linie für diese Entscheidung zuständig ist", sagte Trump in einer Anspielung auf Powell.

"Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung hat zugenommen", heißt es in dem Statement der größten Notenbank der Welt. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt schwierig vorherzusagen, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird, betonte Powell. Doch er macht auch klar: "Es wird Zölle geben, und sie neigen erst mal dazu, das Wachstum zu bremsen. Sie neigen dazu, die Inflation anzukurbeln."

Trump hat seit seinem Amtsantritt am 20. Januar Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China sowie auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Die Zölle für Waren aus Kanada und Mexiko nahm er zumindest vorerst zum Teil wieder zurück. Neue Zölle - auch explizit gegen die Europäische Union - sollen Anfang April kommen. Der 2. April sei in Amerika der "Tag der Befreiung", schrieb Trump auf Truth Social.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa


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