Rund zwei Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs im Sudan hat Militärherrscher Fattah al-Burhan eine Vertreibung der RSF-Miliz aus der Hauptstadt Khartum verkündet. "Khartum ist frei, es ist vollbracht", sagte al-Burhan in einer aus dem Präsidentenpalast übertragenen Fernsehansprache. Ein Armeevertreter sagte, die letzten Kämpfer der RSF-Miliz in der Region von Khartum würden über den Weißen Nil fliehen.
Das Militär hatte im Januar eine Offensive zur Vertreibung der Miliz aus der Hauptstadt begonnen. Am Freitag nahmen die Regierungstruppen den Präsidentenpalast ein, den die RSF seit Beginn des Bürgerkriegs im Sudan im April 2023 besetzt gehalten hatte. Am Samstag eroberte die Armee auch die Zentralbank, die Geheimdienstzentrale und das Nationalmuseum zurück.
In der Folge konnte die sudanesische Armee nach eigenen Angaben auch den Flughafen der Hauptstadt zurückerobern. Die Truppen hätten den Flughafen im Osten der Stadt "vollständig abgesichert", sagte ein Militärvertreter. Augenzeugen und Aktivisten berichteten, die RSF-Kämpfer hätten sich in den vergangenen Tagen aus dem Zentrum Khartums in Richtung Süden zurückgezogen. Den Regierungstruppen gelang es zudem, beide Seiten einer wichtigen Brücke im Osten der Hauptstadt zu sichern. Damit bleibt den Milizen nur noch eine Brücke im Süden der Hauptstadt für den Rückzug in die von ihnen kontrollierten Gebiete in der westlichen Region Darfur.
Die Armee von Militärherrscher al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich seit zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Seit 2023 wurden dabei nach UN-Angaben zehntausende Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Quelle: ntv.de, jog/AFP
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