Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert Istanbul

  23 April 2025    Gelesen: 81
  Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert Istanbul

In Istanbul bebt die Erde. Menschen verlassen Häuser und Wohnungen in der türkischen 16-Millionen-Einwohner-Metropole. Es folgen mehrere Nachbeben - und auch ein weiteres schweres Erdbeben ist laut Experten nicht ausgeschlossen.

Die türkische Millionenmetropole Istanbul ist von mehreren Erdbeben erschüttert worden. Um 12.49 Uhr registrierte der Katastrophendienst Afad das bislang stärkste Beben der Stärke 6,2 mit Epizentrum im vor der Stadt gelegenen Marmarameer. Zahlreiche weitere Erdstöße der Stärken 4 bis 5 folgten. Menschen in der Stadt mit ihren 16 Millionen Einwohnern verließen Häuser und Wohnungen und harrten während der Nachbeben im Freien aus. Berichten des Staatssenders TRT zufolge holten Menschen ihre Angehörigen aus Krankenhäusern. Teilweise waren Telefonnetz und Internet gestört.

151 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht und behandelt. Sie seien "aus Panik aus der Höhe gesprungen", schrieb das Istanbuler Gouverneursamt auf X. Sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Innenminister Ali Yerlikaya schrieb, es gebe bislang keine Kenntnisse über Tote.

Laut dem Istanbuler Gouverneursamt gab es zunächst keine Berichte über eingestürzte Gebäude. Im Stadtteil Fatih wurde jedoch zumindest ein unbewohntes Haus durch die Erschütterungen beschädigt. Die Bürger wurden gebeten, Ruhe zu bewahren und sich beschädigten Gebäuden nicht zu nähern.

Erdogan spricht "beste Wünsche" aus

Der Minister für Verkehr und Infrastruktur, Abdulkadir Uraloğlu, schrieb auf der Plattform X, es seien bei einer ersten Bestandsaufnahme keine Schäden an Straßen, Flughäfen, Zügen und U-Bahnen festgestellt worden. "Ich spreche unseren Bürgern meine besten Wünsche aus", teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf der Plattform X mit. "Wir beobachten die Situation genau."

Das Hauptbeben werde noch kommen, schrieb Erdbebenforscher Naci Görür auf der Plattform X. Im Marmarameer verläuft eine tektonische Plattengrenze. Experten gehen seit langem davon aus, dass ein Beben rund um die Stärke 7 in Istanbul überfällig ist. Die aktuellen Erschütterungen erhöhten vielmehr noch die Spannungen, so Görür. Laut türkischem Städtebauminister Murat Kurum gelten 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als bei einem Erdbeben gefährdet.

Erdbeben war auch in Griechenland und Bulgarien zu spüren

Das Erdbeben war auch in Teilen Griechenlands deutlich zu spüren. Vor allem im Nordosten des Landes am Grenzfluss Evros zur Türkei hin wurden die Menschen in Angst versetzt, berichteten griechische Medien. Zuvor hatten sie aufgrund der ersten, schwächeren Beben bereits eine Warn-SMS des griechischen Katastrophenschutzes erhalten.

Auch im nordwestlich angrenzenden Bulgarien wurde das Beben gespürt, am stärksten im südöstlichen Grenzgebiet und in der Region Burgas am Schwarzen Meer, wie das Geophysische Institut in Sofia mitteilte.

In der Vergangenheit ist es in der Türkei bereits mehrmals zu schweren Erdbeben gekommen - zuletzt am 6. Februar 2023. Damals richtete ein von einem schweren Nachbeben gefolgtes Beben der Stärke 7,8 in der Türkei und im benachbarten Syrien Verwüstung an. Mehr als 53.000 Menschen kamen in der Türkei ums Leben, es gab zahlreiche Verletzte. In elf südlichen und südöstlichen Provinzen wurden Hunderttausende Gebäude zerstört. Weitere 6000 Menschen kamen in den nördlichen Teilen Syriens zu Tode.

Quelle: ntv.de, hny/mpa/dpa


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