US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Einigung im Ukraine-Krieg angedeutet. Russland sei zu einer Übereinkunft bereit, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. "Und ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland." Zur Ukraine sagte er unter Verweis auf Präsident Wolodymyr Selenskyj: "Wir müssen eine Einigung mit Selenskyj erzielen." Dies sei schwieriger, als er zuerst erwartet habe. Dann sagt Trump jedoch auch: "Aber ich glaube, wir haben eine Vereinbarung mit beiden." Einzelheiten sind bislang nicht bekannt, Stellungnahmen aus Kiew und Moskau liegen noch nicht vor.
Wenige Stunden zuvor hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärt, Trump sei frustriert angesichts dessen, wie langsam die Verhandlungen vorankämen. Zudem sagte sie, Selenskyj scheine sich "in die falsche Richtung zu bewegen". Bei einem Ukraine-Treffen in London hatten Diplomaten von mehreren Hindernissen gesprochen, darunter der Status der Krim. Die Ukraine hat die Vorstellung kategorisch zurückgewiesen, die russische Annexion der Halbinsel könne anerkannt werden. Selenskyj begründete das mit der ukrainischen Verfassung, die ihm eine Zustimmung verbiete. Trump wich einer Frage nach der Krim aus und erklärte, er habe "keine Lieblinge" im Ukraine-Konflikt und wolle nur, dass der Krieg aufhöre.
Selenskyj veröffentlichte indes eine Erklärung der US-Regierung aus dem Jahr 2018, in der sich Präsident Trump während seiner damaligen ersten Amtszeit gegen die Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel durch Moskau aussprach. Bei Telegram postete Selenskyj einen Link zu der Erklärung vom 25. Juli 2018, die vom damaligen US-Außenminister Mike Pompeo unterzeichnet worden war. Darin heißt es unter anderem, dass die USA "den Versuch Russlands, die Krim zu annektieren, ablehnen".
Selenskyj: Emotionen sind heute hochgekocht
Selenskyj zeigte sich nach den Gesprächen in London am Abend hoffnungsvoll, dass die weitere gemeinsame Arbeit zum Frieden führen werde. "Die Emotionen sind heute hochgekocht", räumte Selenskyj auf X ein. "Es ist aber gut, dass sich fünf Länder getroffen haben, um den Frieden näherzubringen." Die US-Seite habe ihre Sicht dargelegt, die Ukraine und "andere Europäer" hätten ihre Beiträge präsentiert.
Auch der US-Ukraine-Gesandte Keith Kellogg bewertete die Gespräche in London mit Selenkyjs Stabschef, Andrij Jermak, positiv. Nun sei es Zeit, bei der "Kriegsdirektive" von Präsident Trump voranzukommen, schrieb Kellogg auf X: "Das Töten beenden, Frieden erzielen und Amerika an die erste Stelle setzen."
Einem Medienbericht zufolge wird sich der US-Gesandte Steve Witkoff am Freitag erneut mit Putin treffen. Ein Reporter des Portals "Axios" beruft sich im Internet auf einen US-Vertreter. Das Präsidialamt in Washington hatte erklärt, Witkoff werde sich im Laufe der Woche mit Putin treffen. Es wäre das vierte Gespräch zwischen den beiden Männern bei den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg.
Quelle: ntv.de, mau/rts/AFP
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