Nach dem landesweiten Stromausfall in Spanien hat es in Teilen der Tausende Kilometer entfernten Arktis-Insel Grönland einen womöglich damit zusammenhängenden Ausfall des Kommunikationsnetzes gegeben. Sowohl Telefonate und SMS als auch die Nutzung des Internets seien am Montagabend in Teilen Grönlands nicht mehr möglich gewesen, teilte der örtliche Kommunikationsanbieter Tusass mit. Besonders stark betroffen waren demnach der Norden und der Süden der riesigen, zu Dänemark gehörenden Insel.
"Wir untersuchen, ob es einen Zusammenhang zu dem großen Elektrizitätsausfall in Spanien gibt", erklärte Tusass weiter. Demnach wurde die "Verbindung zu unserer Ausrüstung in Maspalomas in Spanien" unterbrochen, von der Grönland "bei der Versorgung der Kunden im Satellitengebiet stark abhängig" sei. Tusass versandte seine Mitteilung gegen Mitternacht MESZ. Seitdem teilte das Unternehmen keinen neuen Stand mit.
In ganz Spanien und Portugal war am Montagmittag aus bisher ungeklärten Gründen der Strom ausgefallen. Auch der Südwesten Frankreichs und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Die Panne legte in Spanien den gesamten Zugverkehr lahm. Außerdem sorgte sie über die Landesgrenzen hinaus für Verkehrschaos und Störungen der Mobilfunk- und Internetverbindungen.
Am Morgen war die Stromversorgung auf der iberischen Halbinsel nach Angaben der Versorger wieder nahezu vollkommen normal. Was genau den Kollaps auslöste, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Der spanische Versorger Red Eléctrica machte die abrupte Unterbrechung der Stromverbindung mit Frankreich für den Zusammenbruch verantwortlich. Warum es zu dieser Entkopplung kam, ist allerdings vorerst offen.
Die Regierungen in Madrid und Lissabon kündigten Krisensitzungen an, um das Ausmaß des Vorfalls und mögliche strukturelle Schwächen zu analysieren. Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut der Zeitung "El País" mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa
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