Die Frau war im Mai 2012 mit einem Flüchtlingsboot nach Malta gelangt. Dort wurde die damals 20-Jährige sofort festgenommen und in das Lager Lyster Barracks gebracht. Das Lager war der Klägerin zufolge hoffnungslos überfüllt, die Insassen litten unter schlechten hygienischen Verhältnissen, konnten kaum an die freie Luft und waren weder gegen Hitze noch gegen Kälte geschützt.
Die junge Frau erkrankte mehrfach und musste im Krankenhaus behandelt werden - unter anderem wegen Ohnmachtsanfällen und chronischer Mittelohrentzündungen. Dank der Intervention einer Menschenrechtsorganisation wurde die Afrikanerin schließlich wegen ihrer schlechten physischen und psychischen Verfassung nach 16 Monaten aus dem Lager entlassen.
Das Urteil wurde von einer kleinen Kammer gefällt und ist noch nicht rechtskräftig. Beide Parteien können innerhalb von drei Monaten Rechtsmittel einlegen. Der Gerichtshof kann den Fall dann an die 17 Richter der großen Kammer verweisen, er muss dies aber nicht tun.
Quelle: n-tv.de
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