Einbußen für Labour-Partei bei Kommunalwahlen

  06 Mai 2016    Gelesen: 818
Einbußen für Labour-Partei bei Kommunalwahlen
Nach ersten Auszählungen verlor die oppositionelle Arbeiterpartei in England viele Mandate. Die Wahl galt auch als Stimmungstest für Labour-Chef Jeremy Corbyn.
Bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Großbritannien muss die oppositionelle Labour-Partei nach ersten Ergebnissen mit deutlichen Verlusten rechnen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen bei den Kommunalwahlen in England verlor die Arbeiterpartei in den örtlichen Parlamenten Dutzende Mandate. Auch bei den Regionalwahlen in Schottland und Wales gab es Stimmenverluste. Sollte sich der Trend bestätigen, dürfte dies als Misstrauensvotum gegen den seit acht Monaten amtierenden linksgerichteten Parteichef Jeremy Corbyn gewertet werden.

In Schottland, Wales und Nordirland waren am Donnerstag neue Parlamente gewählt worden. Zudem fanden in England Lokalwahlen statt. In Schottland wird voraussichtlich die Scottish National Party eine Mehrheit der Sitze im Regionalparlament gewinnen. Die SNP hatte 2014 das gescheiterte Referendum über einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich geleitet.

In London wurde zudem ein neuer Bürgermeister gewählt. Als Favorit für die Nachfolge des Konservativen Boris Johnson war der Kandidat der Labour-Partei, Sadiq Khan, ins Rennen gegangen. Khan, der als erster Muslim in das Amt gewählt werden könnte, lag bei letzten Umfragen vor der Wahl klar in Führung. Ein Ergebnis wurde im Laufe des Freitag erwartet.

Khan, ein ehemaliger Menschenrechtsanwalt und Sohn eines Busfahrers aus Pakistan, beschreibt sich selbst als "britischen Muslim, der den Kampf gegen die Extremisten aufnimmt". Seinem konservativen Konkurrenten, dem 41-jährigen Zac Goldsmith, hatte er im Wahlkampf vorgeworfen, die Wählerschaft in einer der multikulturellsten Städte der Welt spalten zu wollen. Am Donnerstagabend versprach Khan, "ein Bürgermeister für alle Londoner" zu sein. "Ich bitte die Londoner dringend, Hoffnung vor Furcht zu wählen", sagte er. In London leben 8,6 Millionen Menschen, von denen mehr als eine Million Muslime sind.

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