Rückstände im Haar kein sicherer Beweis für Cannabis-Konsum
„Die neuen Erkenntnisse sind insbesondere bei Analysen von Kinderhaarproben im Rahmen von Sorgerechtsfragen von Bedeutung, da eine Cannabinoid-Übertragung bei engem Körperkontakt besonders wahrscheinlich ist und zu völlig falschen Rückschlüssen führen kann“, sagt Volker Auwärter. Aber auch in Ländern, in denen bei Bewerbern und Arbeitnehmern Drogenkontrollen durchgeführt werden, könnten die Erkenntnisse für Aufruhr sorgen. Schließlich kann es demnach in der Vergangenheit zu zahlreichen Fehlinterpretation der Ergebnisse geführt haben.
Für die Untersuchungen haben sich zwei Autoren der Studie für einen Selbstversuch entschieden. Hierbei nahmen sie über einen Monat hinweg regelmäßig Dronabinol, ein halbsynthetisch hergestelltes THC, ein und führten umfangreiche Messungen durch. In einer früheren Untersuchung konnten die Wissenschaftler bereits nachweisen, dass sich auch durch den Qualm vom Cannabisrauchen Rückstände im Haar finden lassen.
Unter den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die Droge mit der höchsten Prävalenz. Schätzungsweise liegt die Zahl der Konsumenten bei 227 Millionen weltweit.