Deutsche im Ausland: gute Arbeit, schlechtes Benehmen

  17 September 2015    Gelesen: 988
Deutsche im Ausland: gute Arbeit, schlechtes Benehmen
Deutsche haben im Ausland einen guten Ruf: Sie gelten als gewissenhaft und fleißig – was ihre Arbeit betrifft. Im persönlichen Umgang hingegen tun sie sich auf internationalem Parkett schwer.

Deutsche Manager gelten als steife, humorlose Einzelgänger und fallen gerne mit der Tür ins Haus. Auch die Tischgewohnheiten und Dresscodes ließen zu wünschen übrig. Jedes Land hat seine kulturellen Besonderheiten. Wer ins Ausland geht, sollte sich deshalb nicht nur mit der Landessprache vertraut machen.

Altmann erhielt von Henkel vor seiner Abreise ein zweitägiges interkulturelles Training. „Die Leiterin war eine Chinesin, die seit Langem in Deutschland lebt“, erzählt er. Ohne diese Vorbereitung wäre Altmann seinen Gastgebern, womöglich ohne es zu wissen, unangenehm aufgefallen: zum Beispiel durch einen festen Händedruck oder eine forsche Gesprächsführung. In Asien bevorzugt man einen weichen Händedruck und Small Talk, bevor man zum eigentlichen Thema kommt.

Andere Kulturen, andere Eigenheiten

Die typisch deutsche Direktheit kommt in Asien schlecht an. „Asiaten sind insgesamt zurückhaltender. Sie würden niemals jemanden offen kritisieren“, hat Altmann gelernt. „Man sagt auch seine Meinung nicht sofort frei heraus. Gerade bei Verhandlungen ist es wichtig, nicht gleich zum Thema zu kommen.“ Für einen Sprachkurs war leider nicht genug Zeit. „Wir haben uns mit den Feiertagen und Festen befasst und welche besondere Bedeutung diesen beigemessen wird. Damit zeigt man den Menschen vor Ort gegenüber ein gewisses Interesse – das ist Asiaten sehr wichtig.“ Wer in die Ferne zieht, sollte sich deshalb vorab mit den kulturellen Eigenheiten vertraut machen.

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