Vergangenen Monat hatte der größte venezolanische Lebensmittel- und Getränkehändler, Empresas Polar, seine letzte aktive Bierbrauerei geschlossen. Begründet hatte der Konzern dies mit Problemen beim Zugang zu harter Währung, um damit Rohstoffe für die Produktion zu kaufen. Maduro wirft Polar und anderen Unternehmen vor, das ohnehin schon wirtschaftlich angeschlagene Land aus ideologischen Gründen weiter destabilisieren zu wollen.
Militärübungen gegen Drohungen aus Kolumbien
Maduro gerät politisch massiv unter Druck: 1,8 Millionen Venezolaner haben bereits ein Referendum unterschrieben, das seinen Rücktritt fordert. Zudem brachte der kolumbianische Ex-Präsidenten Álvaro Uribe am Samstag eine Intervention in Venezuela ins Spiel. Genau wie Dilma Rousseff in Brasilien müsse auch Maduro abgesetzt werden. Der konservative Politiker des Nachbarlands gilt als Maduros Intimfeind.
"Úribe hasst Venezuela. Er hat zu einer bewaffneten Intervention ausländischer Streitkräfte auf dieser heiligen Erde aufgerufen", sagte Maduro bei einer Kundgebung von Regierungsanhängern. "Ich ordne für den Samstag Militärübungen an, um uns auf jedes Szenario vorzubereiten."
Venezuela steht vor dem Ruin. Das Land verfügt über die größten Erdölreserven der Welt, hat aber nach 16 Jahren sozialistischer Regierung mit der höchsten Inflation der Welt, tiefer Rezession und Misswirtschaft zu kämpfen. Vielerorts prägen lange Schlangen und leere Regale das Bild. Anleihen können kaum noch zurückgezahlt werden. Zudem gibt es eine dramatische Stromkrise.
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