Formel 1 in Spanien: Crash in Kurve 4

  16 Mai 2016    Gelesen: 778
Formel 1 in Spanien: Crash in Kurve 4
Der jüngste Sieger in der Geschichte der Formel 1 - und ein Unfall unter Teamkollegen: Der Große Preis von Spanien sorgte gleich für mehrere Sensationen. Alles Wichtige zum Rennen.
Ausgangslage des Rennens: War historisch. Nico Rosberg hatte die Gelegenheit, mit seinem fünften Sieg in Folge zu Saisonbeginn den Rekord von Michael Schumacher einzustellen. Rosberg startete in seinem Mercedes aber nur von Position zwei. Als erster ging Lewis Hamilton auf die Strecke. Zum dritten Mal in dieser Saison und zum 52. Mal in seiner Karriere sicherte sich der Mercedes-Pilot den besten Startplatz. Das brachte ihm Platz drei in der Bestenliste hinter Rekordweltmeister Michael Schumacher (68) und Ayrton Senna (65). Red Bull hatte überraschend Ferrari aus der zweiten Startreihe verdrängt, Daniel Ricciardo und Max Verstapppen gingen vor Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ins Rennen.

Ergebnis: War historisch - allerdings anders als gedacht. Nach dem Ausscheiden der beiden Mercedes-Piloten (siehe Unfall des Rennens) sorgte der erst 18-jährige Max Verstappen bei seinem ersten Start im Red Bull für einen Sensationssieg. Es war der erste Grand-Prix-Gewinn eines Niederländers, mit dem er sich zugleich zum jüngsten Formel-1-Sieger der Geschichte kürte. Die Plätze zwei und drei gingen an Räikkönen und Vettel. Fünfter wurde Valtteri Bottas im Williams, Fernando Alonso erreichte mit seinem McLaren beim Heim-Grand-Prix nicht das Ziel. Zur Rennmeldung geht es hier.

Unfall des Rennens: Der Start wurde für Mercedes zum Debakel. Rosberg konnte zunächst am Ende der Geraden außen an Hamilton vorbeigehen, dem Briten gefiel das naturgemäß überhaupt nicht. In Kurve 4 wollte er sich wieder nach vorne schieben, geriet dabei auf den Rasen, weil Rosberg nicht nachgab. Hamilton geriet ins Schleudern und warf Rosberg aus der Bahn - beide Fahrer landeten gemeinsam im Kiesbett. Beide blieben unverletzt, noch mit Helmen ging es zur Krisensitzung bei Mercedes. Knapp zwei Jahre nach dem letzten Crash von Hamilton und Rosberg ist der Krieg der Sterne zurück.

Startphase: Mercedes war aus dem Rennen, die beiden Red-Bull-Fahrer Ricciardo und Verstappen schoben sich aus der zweiten Reihe nach vorn. Dahinter lauerten Vettel und Räikkönen in ihren Ferraris. Das Safety-Car war auf der Strecke, bis die Trümmer der Mercedes-Boliden beseitigt waren.

Duell des Rennens: Lieferten sich Red Bull und Ferrari. Vettel gegen Verstappen, Ricciardo gegen Räikkönen - von der ersten bis zur letzten Runde rotierten die vier Fahrer an der Spitze, je nachdem, wer gerade in der Box war und wer nicht. Beim Showdown hieß es dann Verstappen gegen Räikkönen und Vettel gegen Ricciardo. Während Verstappen trotz der ältesten Pneus des Führungsquartetts zum ersten Saisonsieg für Red Bull fuhr, musste Ricciardo kurz vor Schluss mit einem geplatzten Reifen den Kampf um Rang drei aufgeben und sich mit Platz vier begnügen.

Verlierer des Rennens: Lewis Hamilton. Wieder keine Punkte für den Mercedes-Piloten, sein Rückstand auf Rosberg bleibt unverändert. Darüber hinaus brachte ihm sein verkorkstes Überholmanöver viel Kritik vom Team ein. Mercedes-Aufsichtsratschef Nikki Lauda nannte die Aktion "unakzeptabel" und "vollkommen sinnlos". Lauda: "Es kann nicht sein, dass die beiden sich gegenseitig von der Piste rempeln. Da muss man in erster Linie mit Lewis reden, der mit einem Kraftakt versucht vorzufahren. Nico will seine Position verteidigen. Warum macht Lewis das? Das Rennen ist noch lang."

Feuerwehrmann des Rennens: In Runde 22 schlugen Flammmen aus dem Boliden von Nico Hülkenberg. Er fuhr an die Seite und wartete auf den Feuerlöscher. Er schien nicht zufrieden zu sein mit der Arbeit des Streckenpersonals, griff kurzerhand selbst nach dem Feuerlöscher und bekämpfte die Flammen.

Erkenntnis des Rennens I: Mercedes` größter Gegner heißt Mercedes.

Erkenntnis des Rennens II: Auch oder gerade ohne die beiden Silberpfeile gibt es spannende Duelle an der Spitze.

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