In Russland, Indonesien und Thailand sei die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen demnach am geringsten. In China, Deutschland und Großbritannien dagegen seien die meisten Menschen bereit, Flüchtlinge auch bei sich zuhause willkommen zu heißen. In China würde fast die Hälfte der Befragten Fremde im eigenen Haushalt akzeptieren, heißt es. Insgesamt hätten zwei von drei Teilnehmern gefordert, dass Regierungen mehr tun müssten, um Menschen zu helfen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen.
In Deutschland antworteten mehr als die Hälfte der Befragten, sie würden Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft willkommen heißen und einer von zehn Befragten würde sie auch in ihrem Haus aufnehmen. Insgesamt 96 Prozent der in Deutschland Befragten gaben an, Flüchtline in Deutschland zu aktzepieren.
Auch in Großbritannien würde kanpp ein Drittel der Befragten Migranten zu Hause aufnehmen, 47 Prozent würden sie laut Studie in der Nachbarschaft willkommen heißen. Besonders Länder, die bereits viele Flüchtlinge aufgenommen haben, wie Griechenland, Jordanien oder Deutschland zeigen keine Anzeichen von nachlassender Akzeptanz bei der weiteren Aufnahme von Schutzsuchenden.
Die menschliche Solidarität sei sehr sichtbar, sagte der Generalsekretär von Amnesty International, Salil Shetty, über den Index. Der Index zeige klar, dass Menschen bereit seien, Flüchtlinge in ihrem Land willkommen zu heißen. "Es ist weltweit ganz deutlich, dass Menschen den Schmerz derjenigen nachvollziehen können, die vor Krieg und Verfolgung flüchten müssen." Die Studie zeige außerdem, dass die Regierungen nicht auf die Stimmen derer hörten, die sich von der Flüchtlingskrise persönlich betroffen fühlen und helfen möchten.
Insgesamt würde einer von zehn weltweit Befragten Flüchtlinge zu Hause aufnehmen. Knapp einer Drittel akzeptiert demnach Flüchtlinge in der Nachbarschaft, fast die Hälfte in der Stadt und über 80 Prozent im eigenen Land. Drei Viertel aller Befragten in 20 von 27 Ländern gaben an, Flüchtlinge gerne in ihrem Land willkommen zu heißen.
Der Index sei ein Gegengewicht zu "der Annahme rund um den Globus, dass Populismus Stimmung gegen Flüchtlinge bedeutet – dass es die populärste Maßnahme ist, sich gegen so viele Flüchtlinge wie möglich abzuschotten", sagte Gauri van Gulik, stellvertretende Direktorin von Amnesty Europa, der Deutschen Welle. Dies sei eine "ziemlich bequeme Annahme". Die Rhetorik vieler Regierungen gegen Flüchtlinge sei aber "weit von dem entfernt, was die Menschen wirklich denken", sagte van Gulik. Die Botschaft an die Staatslenker sei, dass "sie viel mehr Rückhalt haben, als sie denken, wenn sie Flüchtlinge aufnehmen und deren Rechte respektieren".
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