Unwetter mit Toten: ARD wehrt sich gegen Kachelmann-Kritik

  31 Mai 2016    Gelesen: 1701
Unwetter mit Toten: ARD wehrt sich gegen Kachelmann-Kritik
Tief "Elvira" hat mehrere Orte in Süddeutschland verwüstet. Jetzt streiten sich ARD und Meteorologe Jörg Kachelmann, ob man vor dem Unwetter deutlicher hätte warnen müssen.
Die ARD hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie habe zu wenig vor Unwettern in Süddeutschland gewarnt und zu spät und zu zurückhaltend berichtet. Ein Sprecher der Programmdirektion des Ersten Deutschen Fernsehens sagte, bereits in der 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" am Sonntag sei vor dem Unwetter gewarnt worden.

Versicherung: Sachschäden im zweistelligen Millionenbereich

Der ARD-Sprecher wies darauf hin, dass in der "Tagesschau" mit den Worten gewarnt worden sei: "Direkt über uns dreht ein Tief seine Kreise und verursacht teilweise unwetterartige Gewitter und Regenfälle. Es gelten entsprechende Warnungen des Deutschen Wetterdienstes." Sein Fazit: Es seien "deutliche Warnungen ausgesprochen" worden.

Das Verhältnis zwischen Kachelmann und dem Sender gilt als angespannt. Der Wettermann hatte sich im Zuge der Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn - von denen er freigesprochen wurde - mit seinem früheren Arbeitgeber ARD überworfen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnete noch den ganzen Montag mit heftigen Gewittern, Sturmböen und Hagel in einem Gebiet, das vom Emsland bis ins Erzgebirge reicht. Eine offizielle Unwetterwarnung gibt es bisher aber nicht.
Bei den heftigen Unwettern im Südwesten wird das ganze Ausmaß der Schäden erst langsam sichtbar. Die Sparkassenversicherung (SV) rechnet mit Schäden, die mindestens im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen, sagte ein Sprecher in Stuttgart. Die Versicherung deckt etwa 70 Prozent der Gebäude in dem Bundesland ab. Bei der Württembergischen Versicherung gingen nach Angaben eines Sprechers 450 Schadensmeldungen ein.

Besonders stark betroffen war der württembergische Ort Braunsbach. Die Unwetter stürzten ihn ins Chaos. Helfer retteten nach Angaben von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) allein im Südwesten 42 Menschen aus lebensgefährlichen Situationen. In den betroffenen Gebieten im Osten und Norden des Bundeslandes hätten Feuerwehr und Polizei rund 520 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht.

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