Müller und Scheeres kritisieren Abschiebung aus Schulen

  17 September 2015    Gelesen: 601
Müller und Scheeres kritisieren Abschiebung aus Schulen
"Pädagogisch eine Katastrophe" - so der Kommentar von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller zu Fällen, in denen Kinder von abgelehnten Asylbewerbern aus dem Schulunterricht geholt werden, um zusammen mit ihren Eltern abgeschoben zu werden. In der kommenden Woche soll das Thema im Senat behandelt werden.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Bildungssenatorin Sandra Scheeres (beide SPD) haben Abschiebungen von Flüchtlingskindern direkt aus der Schule scharf kritisiert. Es sei seit Mai mehrmals vorgekommen, dass die Polizei Kinder, für deren aus dem Balkan stammenden Familien eine Abschiebung beschlossen wurde, direkt aus dem Unterricht geholt habe, berichteten Müller und Scheeres am Freitag beim Sommerfest der SPD in Berlin.

Jüngste Vorfälle hätten Anfang September drei Kinder einer serbischen Familie betroffen und Mitte dieser Woche ein Kind, das aus einer Willkommensklasse in Spandau geholt worden sei. In allen Fällen gegen den Protest der jeweiligen Schulleitung.

"Es ist richtig, dass Menschen, die hier keine Perspektive haben, abgeschoben werden", sagte Müller. Er habe auch nichts dagegen, dass Innensenator Frank Henkel (CDU) mal ein Exempel statuiere. "Aber es ist inakzeptabel, dass Kinder aus den Willkommensklassen geholt werden." Müller nannte dies "pädagogisch eine Katastrophe", Schulen seien ein geschützter Raum. Scheeres hat nach eigenen Angaben bereits zweimal gegen dieses Vorgehen bei Henkel protestiert. Das Thema werde in der kommenden Woche den Senat beschäftigen, kündigte Müller an.

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