Clinton hat genug Stimmen für Nominierung

  07 Juni 2016    Gelesen: 755
Clinton hat genug Stimmen für Nominierung
Bereits kurz vor dem "Super Tuesday" gelingt es Hillary Clinton wohl, sich gegen ihren parteiinternen Rivalen Bernie Sanders duchzusetzen: Der Nachrichtenagentur AP zufolge erreicht sie die nötige Zahl an Delegiertenstimmen für eine Nominierung als US-Präsidentschaftskandidatin.
Hillary Clinton hat einem Medienbericht zufolge die Nominierung der US-Demokraten zur Präsidentschaftskandidatin sicher. Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf eigene Berechnungen meldete, hat die ehemalige Außenministerin die benötigten 2383 Delegiertenstimmen zusammen, um auf dem Parteitag im Juli ernannt zu werden. Damit würde erstmals in der Geschichte der USA eine große Partei eine Frau in das Rennen um das wichtigste Staatsamt schicken. Clinton dürfte bei der Wahl Anfang November auf den Republikaner Donald Trump treffen. Der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge liegt sie elf Prozentpunkte vor dem Milliardär in Führung.

AP zufolge gaben die sogenannten Superdelegierten - hochrangige Parteivertreter, die sich frei für einen Kandidaten entscheiden dürfen - den Ausschlag. Demnach hat Clinton 1812 normale Delegierte aus den Vorwahlen sicher sowie das Versprechen von 571 Superdelegierten, im Juli für sie zu stimmen. Zuletzt habe sich unter anderem die Vorsitzende der Demokraten im Bundesstaat Alabama, Nancy Worley, für Clinton ausgesprochen. "Wir müssen endlich diesen Vorwahlkampf zu Ende bringen und damit vorankommen, gegen Donald Trump zu gewinnen", sagte sie AP.

Allerdings zeigte sich Clintons verbliebener Rivale im Vorwahlkampf, Bernie Sanders, in einer ersten Reaktion unbeeindruckt. Es sei falsch von den Medien, die Superdelegierten mitzuzählen, erklärt der Senator aus Vermont. Er werde bis zum Parteitag daran arbeiten, diese umzustimmen. Tatsächlich gilt erst die abgegebene Stimme der Superdelegierten. Allerdings ist AP zufolge kein Einziger von ihnen in den vergangenen Monaten von Clinton zu Sanders umgeschwenkt. Experten zufolge will der Senator, der sich selbst als demokratischer Sozialist bezeichnet, Druck auf die Demokraten ausüben, um seine politischen Vorstellungen durchzusetzen. "Er ist im Spiel, um so viel Zugeständnisse wie möglich von der Partei und Clinton herauszuholen", sagte der demokratische Stratege Rodell Mollineau vor der Veröffentlichung der neuen Zahlen.

In Kalifornien droht Ungemach

Für Sanders kommt die AP-Meldung zur Unzeit. Am Dienstag findet die letzte große Runde der Vorwahlen statt, unter anderem in Kalifornien. Seit Wochen liegt dabei das Augenmerk der Experten auf dem Bundesstaat mit fast 40 Millionen Einwohnern, wo Sanders jüngsten Umfragen zufolge Clintons früheren Vorsprung komplett aufgeholt hat. Die Stimmung unter den Demokraten in Kalifornien ist elektrisiert: Den Behörden zufolge haben sich 18 Millionen Menschen als Wähler registrieren lassen, ein neuer Rekord. Allein in den vergangenen sechs Wochen seien 650.000 dazugekommen - drei Viertel davon Demokraten.

Clinton droht damit trotz ihres wohl nicht mehr einzuholenden Vorsprungs bei den Delegierten noch Ungemach: Eine Niederlage in Kalifornien gegen Sanders, egal wie knapp, würde Trump eine Steilvorlage liefern, um sie als schwache Kandidatin darzustellen, die nicht einmal ihre eigene Partei begeistern kann. Clinton kann es sich andererseits nicht leisten, Sanders` Anhänger zu verärgern, denn sie wird deren Stimmen bei der Wahl im November benötigen. Neben Kalifornien finden am Dienstag noch Abstimmungen in New Jersey, Montana, North- und South Dakota sowie New Mexico statt. Die letzten Vorwahlen werden am 14. Juni abgehalten.

Quelle: n-tv.de

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