Türkische Offizielle sollen laut dem Nachrichtenportal al-Arabiya die Hilfe Moskaus, welches gegenwärtig einen Luftkrieg in Syrien gegen den „Islamischen Staat“ und andere Rebellenmilizen führt, erwogen haben. Ein solches Näherrücken würde auch in Korrelation mit türkischen und russischen Aktivitäten im syrischen Nachbarland stehen, wo beide Staaten bislang diametral entgegengesetzte politische wie militärische Ziele verfolgen.
Noch vor dem Terrorangriff in Ankara schien die Position der Türkei mit Blick auf Russland und dessen Engagement in Syrien eine andere gewesen zu sein. So warnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, dass Moskau die Türkei als einen strategischen Partner verlieren könnte, wenn türkische Interessen in Syrien empfindlich untergraben werden.
Bei seinem Staatsbesuch in Belgien sagte Erdogan am sechsten Oktober im Wortlaut:
„Wenn Russland einen Freund wie die Türkei verliert, mit der es zahlreiche Kooperationen genießt, dann wird es vieles verlieren. Das sollte es wissen.“
Bislang gehört die Türkei zu den entschiedensten Gegnern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, welcher wiederum ein geopolitischer Alliierter der Russischen Föderation ist. Seit 2011 sind mehr als 220 000 Menschen dem syrischen Bürgerkrieg, der zu einem Stellvertreterkrieg ausarteten sollte, zum Opfer gefallen. Die Türkei unterstellt der al-Assad-Regierung, die Ursache für den zerrüttenden Konflikt zu sein und unterstützt seither verschiedenste Rebellenfraktionen, von der Freien Syrischen Armee bis zur sogenannten Islamischen Front.
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