Weltbank warnt vor neuer Schuldenkrise
Die Finanz- und Wirtschaftskrise begann im Jahr 2007, als Hauskäufer in den USA ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten und eine gewaltige Blase von Immobilien-Krediten platzte. Jetzt droht die nächste große Schuldenkrise aus den Schwellenländern zu kommen, warnt die Weltbank in ihrer jüngsten Konjunkturprognose, den Global Economic Prospects.
Seit 2010 haben Unternehmen dort in großem Umfang Schulden gemacht und ihre Verbindlichkeiten in kurzer Zeit stark in die Höhe getrieben. Hohe Investitionen und historisch niedrige Zinsen haben dafür gesorgt, dass die Schulden des privaten Sektors auf im Schnitt 85 Prozent der Wirtschaftsleistung der jeweiligen Volkswirtschaft gestiegen sind – ein Plus von 14 Prozentpunkten innerhalb weniger Jahre. In einigen Volkswirtschaften haben die Firmenschulden besorgniserregende Ausmaße angenommen: In Malaysia beispielsweise sind sie bereits rund 1,5 mal so groß wie die Wirtschaftsleistung, und in China sind sie mehr als doppelt so groß.
Zwar wachsen in den meisten Ländern, in denen die Unternehmen am tiefsten in der Kreide stehen, die Schulden kaum noch oder gar nicht mehr, in Ungarn beispielsweise, in Rumänien oder den Philippinen. Trotzdem bleibe die Situation beunruhigend sagt Franziska Ohnesorge, die Hauptautorin des Berichts: "So lange das Niveau der Schulden hoch ist, sind diese Länder verwundbar. Dass die Schulden nicht mehr wachsen, bedeutet nicht, dass die Volkswirtschaften weniger anfällig sind."
Quelle: n24.de