Jetzt greift Clinton auf Twitter an

  10 Juni 2016    Gelesen: 583
Jetzt greift Clinton auf Twitter an
Der Ton im US-Wahlkampf wird schärfer: Mit einem Tweet hat Clinton ihre Fans begeistert. Trump kontert mit Verweis auf die E-Mail-Affäre, über die es neue Details gibt.
Die Kandidaten der Parteien für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen stehen so gut wie fest – und die Stimmung zwischen den Favoriten wird giftiger. Jetzt haben sich Hillary Clinton und Donald Trump ihren ersten heftigen Schlagabtausch über Twitter geliefert.
Trump teilte als Erster aus. Nachdem US-Präsident Barack Obama seiner Parteifreundin Clinton seine volle Unterstützung zugesagt hatte, twitterte der Milliardär: "Obama hat gerade der verlogenen Hillary seine Unterstützung gegeben. Er will vier weitere Jahre Obama – aber das will sonst niemand."

Clinton twitterte ungewohnt scharf zurück: "Lösch dein Nutzerkonto". Die Aussage – auf Englisch "Delete your account" – ist eine typische Reaktion in sozialen Medien, wenn ein Witz missraten ist. Innerhalb von kurzer Zeit wurde Clintons Tweet mehrere hunderttausend Mal geteilt – so häufig wie bisher keine andere Kurznachricht der Demokratin.

Der Zweikampf der beiden Wahlkampflager sorgte auch bei anderen Politikern für harsche Reaktionen. "Wenn irgendjemand weiß, wie man die Löschtaste benutzt, dann du", antwortete der Vorsitzende der Republikaner, Reince Priebus, mit Verweis auf die E-Mail-Affäre Clintons.

Die Republikaner treffen dabei einen Nerv: Clinton hatte während ihrer Zeit als Außenministerin ihre Kommunikation teilweise über einen privaten Server laufen und später löschen lassen. Kritiker werfen der 68-Jährigen vor, damit die nationale Sicherheit gefährdet und intransparent gehandelt zu haben. Vom Außenministerium wurde sie dafür bereits gerügt. Derzeit prüft das FBI, ob sie über den Server auch vertrauliche Informationen verschickte oder empfing. In diesem Fall könnte ihr eine Anklage drohen.

Ein Bericht des Wall Street Journals könnte Clinton zusätzlich in Bedrängnis bringen. Dem Bericht zufolge soll der Mailverkehr teilweise Bezug zum Drohnenkrieg des CIA in Pakistan gehabt haben. In einigen Mails hätte der CIA das Außenministerium um Erlaubnis gebeten, Angriffe auf bestimmte Ziele zu fliegen. Das Blatt beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte Ermittler.

Den Quellen der Zeitung zufolge hätten die Mails zwar nicht die Worte "CIA", "Drohne" oder detaillierte Informationen über mögliche Ziele beinhaltet. Dennoch äußerten Ermittler und Agenten gegenüber dem Blatt, dass derartige Mails nur über einen besser geschützten, staatlichen Server laufen sollten.
Wichtige Helferin

Trotz der Debatte über ihre Mails hat die Demokratin eine prominente Unterstützerin bekommen: Elizabeth Warren sprach sich öffentlich für Hillary Clinton aus. "Ich bin für diesen Kampf bereit und werde alles tun, was ich kann, damit Hillary Clinton die nächste Präsidentin der USA wird", sagte sie.

Die Senatorin von Massachusetts ist für die Linke der demokratischen Partei eine wichtige Figur. Ihr Unterstützung könnte Clinton helfen, die Partei nach einem harten Vorwahlkampf zu einen. Warren wird zugetraut, die Unterstützer des Linken Bernie Sanders für Clinton einzunehmen. Die Senatorin ist zudem eine entschiedene Kämpferin gegen Donald Trump. Sie ist auch eine der wenigen, die ihm auf Twitter Paroli bietet.

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