Ein Vertreter der Rebellen in Daraja, Schadi Matar, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP das Eintreffen der Hilfen. Diese seien aber "unzureichend für all die Bewohner unter der Belagerung", schrieb Matar. Den Einwohnern seien weitere Lieferungen zugesagt worden. Einen großen Andrang habe es zunächst nicht gegeben: "Wegen der Bombardierung der Stadt haben viele Leute Angst, aus dem Haus zu gehen und sich in Gruppen zusammenzufinden."
Syrien - Rotes Kreuz veröffentlicht Bilder aus belagerter Stadt Daraja
Am Mittwoch war erstmalig seit vier Jahren ein Hilfskonvoi nach Daraja durchgelassen worden. Seit 2012 wird die Stadt von Assadtruppen belagert.
Zuvor hatte die UN bekanntgegeben, dass die syrische Führung die Erlaubnis erteilt habe, bis Monatsende humanitäre Hilfskonvois in alle 19 belagerten Regionen des Landes fahren zu lassen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hatte dabei allerdings gesagt, dass es derartige Zusicherungen aus Damaskus früher schon gegeben habe, diese dann aber nicht eingehalten worden wären.
In den 19 belagerten Städten und Regionen leben nach UN-Angaben knapp 600.000 Menschen ohne ausreichend Zugang zu Nahrung, Trinkwasser und Medikamenten. Die meisten Gebiete werden von den Regierungstruppen belagert. Hilfslieferungen für die syrische Zivilbevölkerung sind weitgehend vom Einverständnis der Regierung in Damaskus abhängig. Der Landweg ist der effizienteste Weg, Hilfsgüter in belagerte Städte zu bringen, doch hatte Damaskus bisher vielfach den Zugang verweigert.
Die UN-Vetomächte hatten im Mai vereinbart, am 1. Juni mit Hilfslieferungen aus der Luft per Luftbrücke zu beginnen, wenn der Zugang am Boden nicht bis dahin freigegeben werde. Die Versorgung aus der Luft ist aber vergleichsweise teuer und gefährlich.
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