"Der ehrgeizige Modernisierungsplan der USA, den die Obama-Regierung präsentiert hat, steht in starkem Kontrast zu Präsident Barack Obamas Versprechen, die Zahl der Atomwaffen und die Rolle, die sie in der nationalen Sicherheitsstrategie der USA spielen, zu reduzieren", erklärte Sipri-Experte Hans Kristensen in einer Mitteilung.
Ende Mai - und somit 71 Jahre nach dem Atombombenabwurf der USA - hatte Obama als erster US-Präsident Hiroshima besucht. Die Staaten mit Atomwaffen müssten den Mut aufbringen, der Logik der Furcht zu entkommen und eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen, sagte er bei dem historischen Auftritt in der japanischen Stadt.
Demnach wollten die USA zwischen 2015 und 2024 umgerechnet knapp 306 Milliarden Euro in ihre Atom-Arsenale stecken. Das 2011 in Kraft getretene Abkommen "New START" sieht aber vor, dass Russland und die USA die Zahl ihrer strategischen Atomwaffen auf 1550 verringern.
Die Vereinigten Staaten verfügen laut Sipri aktuell über insgesamt etwa 7000 Atomsprengköpfe, Russland über 7290. "Trotz der anhaltenden Verringerung der Waffenanzahl bleiben die Aussichten auf echte Fortschritte in Richtung atomare Abrüstung düster", sagte auch Sipri-Experte Shannon Kile.
Indien und Pakistan rüsten auf
Der Rückgang ist nach Angaben der Friedensforscher vor allem eine Folge der kontinuierlichen Reduzierung des Atomwaffenarsenale der USA und Russlands seit Beginn der Neunzigerjahre.
Während China seine Bestände vor allem modernisiert, rüsten Indien und Pakistan dem Bericht zufolge auf. Nordkorea soll nach Sipri-Schätzungen etwa zehn atomare Sprengköpfe gebaut haben, Israel soll über 80 verfügen.
Neun Staaten - die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea - hatten dem Bericht zufolge Anfang des Jahres rund 4100 Atomwaffen einsatzbereit und verfügten über knapp 15.400 atomare Sprengköpfe. 2015 waren es noch 15.850.
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