WHO sieht keine Gefahr für Olympische Spiele

  15 Juni 2016    Gelesen: 634
WHO sieht keine Gefahr für Olympische Spiele
Die Weltgesundheitsorganisation teilt die Sorge von Forschern nicht, das Virus könnte sich durch Olympia ausbreiten. Die getroffenen Vorkehrungen reichten aus.
Die Olympischen Spiele in Rio müssen wegen des Zika-Virus nicht verlegt werden. Zu diesem Schluss kommt das Notfall-Komitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Das Risiko einer weiteren internationalen Ausbreitung ist sehr gering", sagte der Chef des Gremiums, David Heymann. Die bisher diskutierten Ratschläge für Vorsichtsmaßnahmen würden ausreichen, um die Spiele abzuhalten. Speziell im südamerikanischen Winter, also zum Zeitpunkt der Spiele im August, sei die Intensität der Verbreitung schwach.
Zwar könnten Massenveranstaltungen wie die Olympischen Spiele bei der Übertragung von Krankheiten eine Rolle spielen. Bei Zika treffe dies aber nicht zu, sagte Heymann. "Das Risiko in Verbreitungsgebieten ist mit oder ohne Massenveranstaltungen gleich", heißt es in der aktualisierten Empfehlung der WHO.

Zugleich bekräftigte die Organisation, dass eine generelle Reisewarnung wegen Zika weiterhin nicht nötig sei. Das gelte für alle Städte in Brasilien, in denen die Olympischen und die Paralympischen Spiele stattfänden.

Zu den Empfehlungen gehört weiterhin, dass Schwangere nicht in betroffene Gebiete reisen sollten. Werdende Mütter sollen nur geschützten Geschlechtsverkehr haben, wenn ihre Partner in betroffenen Gebieten leben oder aus solchen zurückkehren.

Studien hatten gezeigt, dass das Virus der Überträger-Mücke länger als zunächst gedacht in Körperflüssigkeiten nachweisbar ist. Zika wird hauptsächlich durch Mückenstiche verbreitet. Die WHO wies aber darauf hin, dass immer mehr Nachweise zeigten, dass Zika auch sexuell übertragbar sei.

Nachdem rund 150 Forscher in einem offenen Brief an die WHO davor gewarnt haben, dass eine halbe Million Besucher des Sportevents angesteckt werden könnte, beriet die WHO erneut über eine Absageempfehlung für die Olympischen Spiele. Die Forscher befürchten eine globale Ausbreitung des Virus durch die Rückkehr der Olympiabesucher in ihre Heimatländer. Das Virus hat sich laut WHO in fast 60 Ländern ausgebreitet.

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