Jede Schwächung der Institutionen schade dem Bild des Landes, teilte Interimsgouverneur Francisco Dornelles mit. In dem Dekret heißt es, die Organisation des Sportereignisses habe zu "ernsthaften Schwierigkeiten bei den grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen geführt" und könne sogar zu einem Zusammenbruch der öffentlichen Sicherheit, der Gesundheit, der Bildung, der Mobilität und des Umweltmanagements führen.
Das brasilianische Medienportal "Globo" meldete am Freitagabend, seitens der Zentralregierung sollen drei Milliarden Reais (780 Millionen Euro) in die klammen Kassen Rios fließen. Der Bundesstaat Rio ist seit langem von Finanznöten geplagt, unter anderem weil die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft weggebrochen sind. In Krankenhäusern gab es zuletzt eine Versorgungskrise, dort soll noch einmal drastisch gespart werden.
Die Olympischen Sommerspiele von Rio finden vom 5. bis zum 21. August statt. Die Gesamtkosten werden auf knapp zehn Milliarden Euro veranschlagt. Rios Bürgermeister Eduardo Paes sagte, das habe keine Auswirkungen auf die Olympischen Spiele. Alle Projekte würden rechtzeitig fertig. "Wir werden außergewöhnliche Spiele organisieren", versprach Paes.
Die größten Probleme macht eine neue Metrolinie von den Strandvierteln Richtung Olympiapark, der mehr als 30 Kilometer von der Copacabana entfernt liegt. Hier gab es wegen Finanzierungsproblemen zuletzt Baustopps. Wird die Linie nicht rechtzeitig fertig, drohen zeitraubende Fahrten mit Bussen zum Olympiapark.
Nicht nur Rio, auch Brasilien als Ganzes steckt in einer schweren Rezession. 2015 war die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent eingebrochen, für das laufende Jahr wird auch ein Minus in ähnlicher Höhe erwartet.
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