Den dritten Platz in Gruppe A holten überraschend die Albaner, die das stärker eingeschätzte Rumänien mit 1:0 besiegten. Armando Sadiku erzielte mit einem Kopfball in der 44. Minute den Siegtreffer für den krassen Außenseiter – das einzige Tor des Tages. Albanien hat mit drei Punkten und 1:3 Toren in der Endabrechnung noch geringe Chancen, ins Achtelfinale einzuziehen; dazu müsste das Team zu den vier besten Gruppendritten gehören. Rumänien wurde mit nur einem Punkt Letzter in Gruppe A und ist damit definitiv aus dem Turnier ausgeschieden.
Die Schweizer erreichten zum ersten Mal die K.o.-Runde einer EM. Dafür haben sie hart gekämpft: Im Spiel gegen Frankreich gingen vier Trikots und ein Ball kaputt. Trainer Vladimir Petkovic war nach Abpfiff zufrieden: "Das war wichtig heute. Wir müssen schauen, gegen wen wir spielen und dann werden wir bereit sein", kündigte er mit Blick auf das nächste Spiel an. "Es war eine großartige Leistung der Mannschaft", sagte Mittelfeldspieler Granit Xhaka.
Trotz des Unentschiedens boten die Schweizer und die Franzosen vor mehr als 45.000 Zuschauern im Stade Pierre-Mauroy ein packendes Spiel. Vor allem die in den ersten beiden Partien spielerisch enttäuschenden Franzosen zeigten – angeführt von Paul Pogba – einige Male ihr Können in der Offensive.
Im Vorfeld gab es Debatten um die französische Startformation. Doch Trainer Didier Deschamps blieb davon unbeeindruckt. Das zahlte sich aus: Obwohl die Schweizer die erste große Chance hatten, schüchterten die Franzosen sie ein. Nach einem Kopfball vom Hoffenheimer Fabian Schär auf den langen Pfosten blockte Johan Djourou in der achten Minute im Zweikampf mit Pogba unfreiwillig selbst den Ball vor der Linie ab.
Bei einem Zweikampf zwischen dem Franzosen Antoine Griezmann und dem Schweizer Valon Behrami nach der Halbzeitpause ging der Ball kaputt. Mit dem neuen Ball setzte Pogba sich durch und bereitete in der 57. Minute eine gute Chance für Griezman vor, die Torwart Yann Sommer jedoch parierete. Der eingewechselte Franzose Dimitri Payet sorgte mit einem Schuss unter die Querlatte für einen letzten Höhepunkt. Die Teams trennten sich unentschieden.
Albanien darf erstmals auf Achtelfinale hoffen
Das zweite Spiel des Abends endete mit einer großen Überraschung: Außenseiter Albanien könnte nach dem ersten EM-Sieg seiner Geschichte ins Achtelfinale einziehen. Das Team gewann gegen Rumänien mit 1:0 und kann mit drei Punkten als einer der vier besten Gruppendritten in die nächste Runde vorstoßen. Den Siegtreffer erzielte vor knapp 50.000 Zuschauern Mittelstürmer Sadiku in der 43. Minute. Die albanischen Fans feierten den Erfolg wie einen Turniersieg.
Zunächst unterstrichen jedoch die Rumänen ihre Favoritenrolle und setzten Albanien unter Druck. Das Team von Trainer Anghel Iordanescu trat sehr aggressiv und mit großer Laufbereitschaft an. Der zuvor mit jeweils einem Treffer in den Gruppenspielen erfolgreiche Bogdan Stancu hatte mit einem Distanz-Schuss in der achten Minute die erste große Chance. Denis Alibec versuchte es in der 14. Minute auf die gleiche Art und scheiterte.
Die Albaner, die anfangs überraschend auf ihren erst spät eingewechselten Kapitän Lorik Cana verzichteten, kamen langsam in Schwung. Für erste Torgelegenheiten sorgten Ermir Lenjani auf der linken Seite und Amir Abrashi in der Mitte. Kurz vor der Pause krönte Mittelstürmer Sadiku mit einem Kopfball nach einer Flanke von Ledian Memushaj die Bemühungen seines Teams mit dem Führungstor.
Nach dem Rückstand erhöhten die Rumänen zwar den Druck, die besseren Chancen erarbeitete sich aber weiter Albanien. In der Schlussphase retteten die Albaner mit viel Glück und Einsatz gegen anrennende Rumänen den Sieg. Nun muss die albanische Mannschaft des italienischen Trainers Gianni De Biasi die Spiele der anderen Gruppen abwarten, um Gewissheit über einen möglichen Einzug in die Runde der letzten 16 Teams zu bekommen.
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