Anlass war der Mord an einem Polizisten und dessen Lebensgefährtin am 13. Juni im rund 55 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernten Magnanville. Der Täter, Larossi Abballa, war ein radikaler Islamist.
Die Demonstranten – darunter viele Familien – marschierten von einer Moschee bis zur Polizeiwache, in der eines der Opfer gearbeitet hatte. Dort legten muslimische Geistliche einen Kranz nieder und hielten eine Schweigeminute ab.
Abballa hatte seine Opfer Anfang Juni mit Messerstichen getötet und deren dreijährigen Sohn als Geisel genommen. Dabei bekannte er sich zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Elitepolizisten töteten ihn und retteten den Jungen. Der 25-Jährige war bereits im September 2013 wegen dschihadistischer Aktivitäten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Anfang dieses Jahres geriet er erneut ins Visier der Behörden, weil er mit Kontakt zu einer Dschihadistengruppe gehabt haben soll, die Verbindungen nach Syrien hat.
Der Angriff war nach den Worten von Staatspräsident François Hollande "unbestreitbar ein Terrorakt". Das Land sehe sich mit einer Terrorbedrohung von sehr großem Ausmaß konfrontiert, sagte Hollande.
Gegen zwei 27 und 29 Jahre alte Verdächtige aus Abballas Umfeld wurden inzwischen Strafverfahren eingeleitet. Sie waren nach Angaben aus Ermittlerkreisen 2013 zusammen mit Abballa verurteilt worden. In dem Prozess ging es um ein Netzwerk, das Dschihadisten für den Kampf in Pakistan angeworben hatte.
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