Was passiert, wenn der IS in Deutschland zuschlägt

  21 Juni 2016    Gelesen: 424
Was passiert, wenn der IS in Deutschland zuschlägt
Paris, Brüssel, Orlando – der islamistische Terror wird zur schrecklichen Routine. Deutschland blieb davon bislang verschont. Wäre die Bundesrepublik überhaupt auf derartige Anschläge vorbereitet?
Noch liegen nur Puppen auf dem Asphalt. Hemden und Hosen sind rot verschmiert, noch ist es nur Farbe. Die Puppen stellen erschossene Zivilisten dar, tote Polizisten – und niedergestreckte Terroristen. Es ist ein gestelltes Schlachtfeld, das die echten Ermittler erreichen. Doch es wirkt schrecklich real.

Eine solche Übung wie im vorigen September in Berlin gehört heute zur Routine für Polizisten. In der Hauptstadt toben sich die Beamten gleich hinterm Olympiastadion aus – auf einem Gelände, das Fighting City genannt wird. Früher trainierten hier britische Soldaten den Häuserkampf. Heute fahren Berliner Elitepolizisten mit quietschenden Reifen durch die Trainingsstadt mit ihren drapierten U-Bahn-Waggons, Autowracks und einem Supermarkt ohne Ware. Hier wird geübt. Für den Tag X.

Die Terrorgefahr in Deutschland: In den Verlautbarungen der Politik heißt es immer wieder, sie sei abstrakt hoch, aber nicht konkret. Sprich: Alles ist möglich. Wir sind wachsam. Fürchtet euch nicht. Man kann es auch anders ausdrücken. So, wie es jüngst der Berliner Verfassungsschutzpräsident nach mehrmaliger Nachfrage formulierte: "Es ist die höchste Warnstufe, die wir haben. Höher geht es nicht – alles, was danach kommt, ist `bumm`!"

Ein Anschlag würde zu Chaos führen

Was aber passiert nach dem "Bumm"? Wie gut sind deutsche Behörden auf einen terroristischen Anschlag vorbereitet? Was machen Polizei, Rettungskräfte und Geheimdienste am Tag X? Kann man sich überhaupt auf einen Gegner einstellen, der direkt aus Syrien generalstabsmäßig große Anschläge orchestriert – und gleichzeitig auf Islamisten setzt, die als "einsame Wölfe" ohne Anweisung plötzlich zum Küchenmesser greifen und egal wen niederstechen. Erschießen, erschlagen, verbrennen, vergiften – macht alles, was geht, solange es Tote im Namen Allahs gibt.

Theoretisch würden nach einem Attentat viele Räder ineinandergreifen. In den Schubladen der Sicherheitsbehörden liegen Pläne für den Fall eines Falles. Deutschland ist schließlich das Land der Planer. Und dennoch, ein Anschlag wie in Paris oder Brüssel würde auch hierzulande zu Chaos führen. Und wohl auch zu vielen Toten.

Nicht ob ist die Frage, sondern nur noch, wann ein großer Anschlag auch bei uns stattfinden wird. Das ist das Mantra der Sicherheitsbeamten in diesen Tagen. An Hinweisen mangelt es nicht. Terroralarm beim Braunschweiger Karneval, in Bremen, Hannover und an Silvester in München. Hinzu kommen die zahllosen Razzien, die Festnahmen von Terrorverdächtigen in Kreuzberger Hinterhöfen, im hessischen Oberursel, in Flüchtlingsheimen.

Elf Anschläge verhindert oder fehlgeschlagen

Die Szenen nach einem Anschlag ähneln sich. Zuerst der Schock. Bevor Trauer die Menschen übermannt, herrschen für kurze Zeit Hilflosigkeit und Panik. Dabei sind die Horrorbilder solcher Taten fast schon Routine geworden. Das brennende World Trade Center in New York, zerbombte Pendlerzüge in Madrid und London, Tote und Verletzte in Paris und Brüssel, unzählige Leichen in Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Israel. Zuletzt in einem Nachtklub in Orlando.

Deutschland kennt diese Bilder bisher nur aus den Abendnachrichten. Mindestens elf Anschläge wurden hier verhindert oder schlugen fehl. Die Koffer-Bomber von Köln scheiterten an fehlerhaften Zündern, die "Sauerland-Gruppe" flog auf, genau wie die Düsseldorfer Al-Qaida-Zelle. Der islamistische Terror forderte in der Bundesrepublik bislang erst einmal Menschenleben – im März 2011, als der Kosovare Arid Uka am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten erschoss. Ein Attentat, fast schon in Vergessenheit geraten.

Kein Zweifel, Deutschland steht im Visier der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In ihrer Propaganda ruft sie regelmäßig und energisch zu Attentaten gegen die "Kreuzfahrernation" auf. Adressaten für dieses Kriegsgebrüll gibt es immer mehr. Rund 500 "Gefährder", also radikale Islamisten, denen jederzeit ein Anschlag zugetraut wird, zählt das Bundeskriminalamt (BKA) inzwischen.

Seit den "9/11"-Anschlägen läuft der Sicherheitsapparat auch in Deutschland heiß. Routinen wurden eingeführt, es werden regelmäßig Einsatzpläne erarbeitet, Szenarien durchgespielt und geübt. Seit dem Tag, an dem Flugzeuge ins World Trade Center krachten, wird an Sicherheitskonzepten gefeilt. Zunächst mussten Schwachstellen ausgebessert werden. Die Al-Qaida-Terroristen konnten 2001 auch darum Tausende töten, weil Sicherheitsbehörden wichtige Hinweise ignoriert oder nicht ausgetauscht hatten.

Das hätte auch in Deutschland passieren können. Es gilt das Trennungsgebot: Polizei und Nachrichtendienste arbeiten jeder für sich. Der Grund liegt in der deutschen Geschichte. Hitlers Geheimpolizei, die Gestapo, durfte sowohl aufklären als auch festnehmen – einen solchen Allmachtsapparat sollte es nach dem Willen der Alliierten nicht mehr geben. Sie trennten Verfassungsschutz und Polizei. Das gilt bis heute.

Der Tag, an dem gehandelt wird

Es war der heutige Staatssekretär im Bundesinnenministerium Hans-Georg Engelke, der nach 2001 einen Plan erdachte: Die Terrorexperten der Dienste und der Polizei setzen sich täglich an einen Tisch und reden. Klingt banal, hat aber drei Vorteile: Das Trennungsgebot wird gewahrt. Kein Gesetz verändert. Und die Informationen fließen.

Seit 2004 sitzt die Zentrale der deutschen Terrorabwehr in einem früheren Kasernengelände in Berlin-Treptow. 500 mal 500 Meter, darauf ein Mix aus alten Backstein- und modernen Bürobauten. Offizieller Name: "Gemeinsames Terrorismusabwehrzentrum", kurz GTAZ.

In einem zweistöckigen Haus ganz am Rand schlägt in Raum A242 das Herz der Sicherheits-Community. Hier, beim Bundeskriminalamt (BKA), steht ein langer Konferenztisch mit Mikrofonen und Computern, an den Wänden hängen Monitore und Landkarten von Afghanistan, Irak und Syrien. Die Uhren zeigen die Zeiten in Washington, Berlin, Kabul. In einem Panzerschrank lagern Akten. Auf einem Hausdach in Sichtweite prangte, typisch Berlin, bis vor Kurzem riesig die Parole: "Eine Welt ohne Bullen ist möglich."

Dann kommt der Tag, an dem gehandelt wird. Es ist eine drastische Maßnahme, zu der sich die deutsche Terrorabwehr am 17.November 2015 entschließt. Tage zuvor hat das Massaker in Paris ganz Europa erschüttert, die Drahtzieher verstecken sich irgendwo. Da heben Kanzlerin Merkel und Bundesinnenminister de Maizière in Berlin im Hubschrauber ab. Ihr Ziel ist Hannover. Gemeinsam wollen sie beim Spiel der Nationalmannschaft gegen England auf der Tribüne sitzen.

Terrorwarnung in Hannover – Spiel abgesagt

Schon als der Hubschrauber in Berlin startet, wabern Hinweise auf Anschläge herum. Nicht ungewöhnlich – täglich bekommen die deutschen Dienste zwei bis drei solcher Warnungen. Noch während des Flugs erreicht die Kanzlerin und ihren Minister die Meldung, ein ausländischer Nachrichtendienst warne konkret vor einem Attentat im Stadion während des Länderspiels und vor möglichen weiteren Taten am Bahnhof. De Maizière und Merkel beschließen: Das Spiel wird abgesagt.

Als der Hubschrauber um kurz nach 19 Uhr in Hannover-Langenhagen landet, steigt nur der Innenminister aus. Merkel fliegt zurück nach Berlin. De Maizière fährt zum Stadion und will in einer eilig angesetzten Pressekonferenz nichts zu den Hintergründen der Warnung sagen: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern."

Im GTAZ gehen nicht nur an solchen Tagen alle wichtigen Informationen über den gefährlichen Islamismus ein. Jeden Tag wird über ausgereiste oder heimgekehrte Dschihadisten, über Terrorvideos und über Warnungen vor Anschlägen – meist von Partnerdiensten – gesprochen. In fast täglichen Sitzungen kommen im GTAZ die Vertreter aller Verfassungsschutzämter, der Polizeibehörden, des Auslandsdienstes BND, des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) und der Bundesanwaltschaft zusammen – insgesamt 40 Behörden in Bund und Ländern. Und genau hier droht das nächste Sicherheitsrisiko: der deutsche Föderalismus.

Nach einem Anschlag liegt die Zuständigkeit zunächst bei den Kriminalämtern vor Ort. Selbst wenn schließlich der Generalbundesanwalt wegen besonderer Schwere eines Falles übernimmt und das Bundeskriminalamt eingreift – die lokalen Polizeibehörden sind zunächst an vorderster Front.

Sicherheitsrisiko Föderalismus

Im Frühjahr 2015 verwandelte sich die Bremer Innenstadt in eine Hochsicherheitszone. Schwer bewaffnete Polizei patrouillierte, wo sonst Touristen heitere Fotos mit den Bremer Stadtmusikanten schießen. Die Terrorangst war hoch an jenem Wochenende. Ein Libanese habe Dutzende Maschinenpistolen gehortet, vermuteten die Sicherheitsbehörden. Als sich dann auch noch angeblich vier Islamisten aus Frankreich auf den Weg an die Weser machten, um einen Anschlag auszuführen, schlug Bremens Innensenat Alarm.

Sofort wurden die benachbarten Bundesländer über die Lage informiert. Weiter weg aber herrschte Ratlosigkeit: Woher stammten die Hinweise für die Terrorwarnung? Eine "Bundesbehörde" habe die entscheidende Information geliefert, hieß es aus Bremen. Schließlich telefonierten sogar BND-Präsident Gerhard Schindler und Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen miteinander, nur um einander zu versichern, dass jedenfalls nicht sie für den Alarm verantwortlich waren. Die Bremer meinten eine völlig andere Bundesbehörde, nämlich das Zollkriminalamt. Viel zu viel Verwirrung für eine heiße Lage.

Das Bremer Beispiel zeigt: Bund und Länder sehen sich allzu häufig als Konkurrenten – zum Beispiel dann, wenn beide darum buhlen, einen Extremisten als Quelle anzuwerben. Der Vorfall offenbarte zudem, dass die deutsche Terrorabwehr ein schnödes Dienstplanproblem hatte. Es gab zwar tägliche Sitzungen im GTAZ – aber nicht am Wochenende. Und in Bremen wurde es erst spät am Freitag ernst. Nach Feierabend. Hier musste nachgebessert werden. Mittlerweile, so wird versichert, geht es im Notfall immer sehr schnell, auch am Wochenende.

Um langfristig zu planen, sprechen mindestens zwei Mal im Jahr – bei einem Anschlag auch kurzfristig – die Vertreter der AG Kripo miteinander, also die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Landeskriminalämter mit dem Bundeskriminalamt. Sie beugen sich über die strategischen Konzepte im Antiterrorkampf und denken darüber nach, wie sie aktuellen Bedrohungen angepasst werden können.

Ein Anschlag eines einzelnen Islamisten wie im Thalys-Zug? So etwas lässt sich kaum verhindern. Ein Terrorist, der eine Passagiermaschine als Waffe missbrauchen will? Hier hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass ein solches Flugzeug nicht abgeschossen werden dürfte.

Szenario "Mumbai" treibt die Ermittler um

15 Jahre nach dem 11. September sind es andere Szenarien, die den deutschen Terrorermittlern größte Sorgen bereiten. Etwa das Szenario "Mumbai". In der indischen Metropole hatten Islamisten 2008 ein Luxushotel gestürmt und viele Menschen getötet. Angriffe mit Schusswaffen an mehreren Orten einer Stadt zugleich, dazu noch Selbstmordattentäter. Das gab es in Europa lange nicht – bis zum Januar 2015, als Dschihadisten in Paris die Redaktion des Magazins "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt angriffen. Thomas de Maizière sprach danach von einem neuen Tätertyp: "hoch aggressiv, schwer bewaffnet und gut trainiert".

Im November darauf bewies die Terrormiliz IS, dass sie von Syrien aus einen großen, komplexen Anschlag in Europa organisieren kann. 130 Menschen starben in Restaurants, Cafés und einem Konzertsaal in Paris. Der Krieg war nach Europa gekommen. Aber was ist mit uns? Wäre Deutschland für einen solchen Angriff mit Kalaschnikows und Panzerfäusten gerüstet gewesen?

Die letzte vergleichbare Tat liegt lange zurück. Bei den Olympischen Spielen 1972 verübten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die israelische Mannschaft. Damals waren die deutschen Sicherheitskräfte völlig überfordert. Es war die Geburtsstunde der GSG9, der Sondereinheit der Bundespolizei. In den Bundesländern gibt es für gefährliche Einsätze mittlerweile auch noch die Spezialeinsatzkommandos (SEK).

Wer aber soll einspringen, wenn eine Terrorlage mehrere Tage andauert und Polizisten abgelöst werden müssen? Aufgrund dieser Überlegung gibt es neben der GSG9, die im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin stationiert ist, bald eine neue Antiterroreinheit der Bundespolizei, die bundesweit verteilt künftig schneller eingreifen soll: die "Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten plus" (BFE plus).

Notfallpläne liegen bereit

Schon bei einem Anschlag im Ausland fährt Deutschland seine Sicherheitsvorkehrungen hoch. Bei Bund und Ländern liegt ein Katalog bereit. Er trägt den Titel "Sofortmaßnahmen bei terroristischen Ereignissen im Ausland". Viele Maßnahmen sind darin zusammengefasst. Bei einem großen Vorfall wie zuletzt in Paris und Brüssel werden sie sofort umgesetzt. Noch umfangreicher sind die Vorschriften für den Fall, dass Terroristen in Deutschland zuschlagen. Umgehend richtet das betroffene Land eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) ein, die sich mit der Aufarbeitung und Ermittlung der Tat befasst. Das passierte zuletzt im Mai, als im bayerischen Grafing ein Mann mit einem Messer vier Menschen verletzte und einen davon tötete. Erst nach Stunden war klar, dass der Täter geistig verwirrt war und als drogenabhängig galt – und der Angriff nicht zu einer koordinierten Anschlagsserie gehörte.

Wenn die Terrorabwehr in Deutschland hochfährt, dann patrouillieren an Bahnhöfen oder Flughäfen deutlich mehr Polizisten – und zwar mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen. An den deutschen Grenzen in Tatortnähe öffnet die Bundespolizei nahezu jeden Kofferraum. Informanten und V-Leute der Sicherheitsbehörden hören sich in der Szene genauer um. Vor allem die islamistischen "Gefährder" rücken in den Fokus. War ein Deutscher beteiligt? Könnte sich hier jemand motiviert fühlen, auch loszuschlagen?

Um das herauszufinden, ordnen die Länder sogenannte "Verbleibskontrolle" an. Staatsschutzbeamte schwärmen aus und suchen nach den islamistischen "Gefährdern". "Unmittelbar nach einem Anschlag können wir nicht zeitgleich den Aufenthaltsort aller Gefährder feststellen", sagt der LKA-Direktor von Nordrhein-Westfalen, Uwe Jacob. Daher wird eine Prioritätenliste erstellt. Einige Islamisten werden ganz genau in den Blick genommen. Ein immenser Aufwand: 25 Beamte im Schichtdienst – für nur eine Person. Zunächst müssen die Staatsschützer aber so schnell wie möglich feststellen, wo sich ein "Gefährder" aufhält. Personen werden beschattet. Manchmal klingeln die Beamten einfach an der Haustür und sagen dem Extremisten ins Gesicht, dass sie gerade ganz genau hinsehen. Telefon und Internet werden überwacht. Bejubelt ein Islamist ein Attentat? Ruft er zu neuen Anschlägen auf? Verabschiedet er sich gar bei seinen Glaubensbrüdern, weil er als "Märtyrer" sterben will?

Reiskocher statt Bombe

Das wäre dann die Stunde "Bumm". Zurück nach Berlin, wo der Ausdruck geprägt wurde. Sollte es dort tatsächlich "bumm" machen, wird es wohl nur Sekunden dauern, bis in der Einsatzleitstelle das Telefon klingelt. Dort, am früheren Flughafen Tempelhof, landet jeder, der die Nummer 110 wählt. Bei einem Terrorfall spränge sofort eine Maschinerie an. In der Hauptstadt hat man die Anschläge in Madrid und London genau studiert. Feuerwehr und Krankenhäuser stehen bereit, bei solchen "Großschadensereignissen" in Windeseile Betten vor Ort aufzustellen und Ärzte zusammenzuziehen. Gefragt sind dann Mediziner, die auch außergewöhnliche Wunden durch Sprengstoff oder Kriegswaffen behandeln können.

Binnen Minuten würden alle verfügbaren Kräfte von Polizei, LKA und Bereitschaftspolizei zusammengezogen. Bundesweit haben Koordinierungsstellen rund um die Uhr im Blick, wo welche Spezialeinsatzkräfte wie GSG9 oder SEKs gerade unterwegs sind – und wo sie im Ernstfall eingesetzt werden könnten. Früher nannten Polizisten diese ersten Minuten schlicht "Chaosphase". Jetzt wird dafür extra ein Polizeiführer bereitgehalten, der die Entscheidungen trifft, und sie heißt nun "Phase I". Auslösen könnte sie etwas so Banales wie ein Schnellkochtopf.

10. Juni, Freitagabend, 20 Uhr: In einer Stunde ist Anpfiff. Die Fußball-Europameisterschaft beginnt mit dem Spiel Frankreich gegen Rumänien. Jetzt aber herrscht Stillstand. Am Berliner Alexanderplatz hängt Flatterband. U-Bahnen und Straßenbahnen stehen still. Jeder muss verschwinden. Die Polizei sperrt den Platz ab.

Ein Roboter rückt an und rollt zum Schnellkochtopf, an den sich niemand mehr herantraut. Die Maschine kann röntgen, schneiden – und sprengen. Genau das passiert. Eine Bombe war es diesmal nicht. Nur ein Reiskocher, Modell Gastroback 42507. Aber sicher ist sicher.

Quelle : welt.de

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