Am frühen Morgen hatte ein Selbstmordattentäter sich an einer vielbefahrenen Straße in Kabul neben einem Bus mit nepalesischen Wachmännern in die Luft gesprengt und 14 von ihnen getötet. Sie seien auf dem Weg zur Arbeit in der kanadischen Botschaft gewesen, sagte ein Mitarbeiter der afghanischen Sicherheitsfirma Sabre Security.
Das nepalesische Außenministerium bestätigte den Tod von 14 Menschen per Twitter und gab an, fünf Nepalesen seien verletzt worden. Laut Polizei wurden auch vier Afghanen verletzt.
Die Frühjahrsoffensive geht weiter
Zahlreiche Büros und Wohnareale von Botschaften und Vereinten Nationen werden von nepalesischen Sicherheitskräften, den Gurkas, geschützt. Immer wieder sterben Gurkas bei Anschlägen. Nie zuvor hatten sie in Afghanistan allerdings eine so hohe Anzahl Opfer zu beklagen wie heute. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich per Twitter zu der Tat.
In den vergangenen Monaten hatten die Extremisten zunehmend Busse der Regierung, der Sicherheitskräfte und anderer Organisationen angegriffen. Es ist Teil ihrer mit Beginn der Frühjahrsoffensive angekündigten Taktik zur Zermürbung der Moral der Menschen.
Erst vor drei Wochen wurden nahe Kabul zehn Menschen bei einem Anschlag auf einen Bus mit Mitarbeitern eines Gerichtshofs getötet. Im Januar starben sieben Mitarbeiter des Fernsehsenders Tolo bei einem Anschlag auf ihren Bus. Die Taliban hatten den Sender wegen seiner Anti-Taliban-Berichterstattung zum militärischen Ziel erklärt.
Zehn Tote in ehemaliger Bundeswehr-Provinz
Außerdem halten die Aufständischen Fernbusse an und durchsuchen sie nach Regierungsangestellten, Soldaten und Polizisten. Ende Mai erschossen sie in der Provinz Kundus zwölf Passagiere und nahmen viele Geiseln. Acht sind weiterhin in ihrer Gewalt.
Bei einem weiteren Anschlag der Taliban in Kabul wurden laut Polizei ein Mitglied des Provinzrats sowie drei Zivilisten verletzt. Die Taliban bestritten per Twitter, an einem Bombenattentat in der Nordprovinz Badachschan beteiligt gewesen zu sein. Dort starben zehn Menschen, nachdem auf einem belebten Marktplatz eine auf ein Motorrad geschnallte Bombe explodierte. In Badachschan war bis Oktober 2012 die Bundeswehr stationiert gewesen.
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